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EwigkeitschemikalienVersorger sieht keine Gefahr für Trinkwasser in Leverkusen

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Die Deponie von Currenta

Das Sickerwasser aus der Sondermülldeponie von Currenta ist mit Ewigkeitschemikalien belastet.

Die Einleitung von PFBS durch den Chemiepark-Betreiber Currenta veranlasst die EVL zu einer Einordnung der Belastung.

Die Belastung des Rheins mit Perfluorbutansulfonsäure (PFBS) aus dem Currenta-Klärwerk belastet das Trinkwasser nicht. Diese Einschätzung vertritt die Energieversorgung Leverkusen. Am Donnerstag reagierte der Versorger auf Berichte über Einleitungen der Ewigkeitschemikalie, die nach jüngsten Angaben der Bezirksregierung überwiegend aus dem Sickerwasser der Sondermülldeponie stammt. Das PFBS kann später in der Kläranlage nicht beseitigt werden.

Mit Blick auf die Einleitung habe man „mögliche Auswirkungen auf das Leverkusener Trinkwasser betrachtet“, so Stefan Kreidewolf, Sprecher der EVL. Denn: Ein kleiner Teil des Wassers stammt aus dem Hitdorfer Wasserwerk, das von Currenta betrieben wird.

Schon vor Einführung der neuen PFAS-Grenzwerte für Trinkwasser habe der Versorger Anfang 2023 mit deren Beprobung begonnen. Dabei seien „bislang keine der bald geltenden Grenzwerte im Trinkwasser überschritten“ worden, so Kreidewolf. „Daher kann das Trinkwasser in ganz Leverkusen bedenkenlos getrunken werden und die EVL muss keine Maßnahmen zur Senkung der PFAS-Werte anstoßen“, betonte der Sprecher.

Fünf Gründe, warum Leverkusens Wasser okay ist

Er nannte fünf Gründe, warum die Currenta-Einleitungen in den Rhein keinen Einfluss auf das Rheinuferfiltrat haben, aus dem ein Teil des Leverkusener Trinkwassers gewonnen wird: Im Rhein werde das eingeleitete Wasser verdünnt, außerdem werde das Abwasser aus der Kläranlage in die Flussmitte gepumpt, nicht in den Uferbereich des Stroms. Die Zonen, in denen das Rheinuferfiltrat gewonnen wird, bekämen eher Wasser, das aus der Wupper in den Rhein fließt.

Zudem werde das Rohwasser beim Passieren der Bodenpassagen gereinigt. Sobald es im Currenta-Wasserwerk ankomme, werde es durch Aktivkohlefilter aufbereitet, bevor es als Trinkwasser zum Wasserwerk der EVL in Rheindorf weitergeleitet wird. Schließlich: Nur sieben Prozent des Trinkwassers stammten aus dem Currenta-Wasserwerk in Hitdorf.

Dagegen stammten 70 Prozent aus der Großen Dhünn-Talsperre und haben „damit keinen Kontakt zum Rhein“, so der EVL-Sprecher. Aus dem EVL-Wasserwerk in Rheindorf stammten die anderen 30 Prozent des Leverkusener Trinkwassers. Es bestehe zu 68 Prozent aus Eigengewinnung, zu 25 Prozent aus Talsperrenwasser und eben nur zu sieben Prozent aus Uferfiltrat des Currenta-Wasserwerks in Hitdorf.

An der Rheindorfer Quelle hängen neben dem Stadtteil selbst noch Hitdorf, Bürrig, Küppersteg, Opladen und Alkenrath. Wo das eigene Wasser herkommt, könnten Kundinnen und Kunden im EVL-Trinkwasserportal nachschauen, so Kreidewolf. „Dort steht haushaltsscharf die jeweilige und aktuelle Trinkwasseranalyse, verbunden mit der Angabe, welches Trinkwasser der Haushalt bekommt.“ https://wasserportal.info/