Außergewöhnliche OrteGladbach plant im „Kultursommer“ mehr als 50 Veranstaltungen

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Lipstein Cellokonzert 190821

Stargast mit internationalem Ruf ist der Cellist Manuel Lipstein aus Gladbach.

Bergisch Gladbach – Die „Donner-Ode mit Pauken und Trompeten“ wird an der Rhein-Berg-Galerie aufgeführt, Tanz, Musik und Gesang sollen bei einer Performance an der Motte Kippekausen verschmelzen und auf der Dachterrasse des Bergischen Löwen wird „Fausts Höllenfahrt“ von Puppenspieler Ged. J. Pohl inszeniert.

Lange Zeit schien es in diesem Sommer mit der Kultur ja nichts zu werden. Corona und die Folgen hatten auch die Kulturschaffenden ausgeknockt. Und jetzt das: Die Kultur kehrt nach Bergisch Gladbach zurück. Und wie! „Kultursommer 2021“ heißt die stadtweite Veranstaltungsreihe, bei der das Kulturbüro der Stadt 52 Veranstaltungen zusammengestellt hat.

105.000 Euro investiert die Stadt ins Programm

Vom 3. September bis 17. Oktober wird überall in Bergisch Gladbach gesungen, getanzt und geschauspielert, es wird Musik gemacht und Kunst vorgestellt - alles unter freiem Himmel und alles bei freiem Eintritt. Das hat es so noch nie gegeben, sogar ein buntes Programmheft hat Stadtgraphiker Michael Thomys aufgelegt. Bei den Konzerten im Park an der Villa Zanders lockt ein Gartenpicknick, bei dem sich die Besucher auf ihre mitgebrachten Decken setzen sollen.

Alles zum Thema Musik

Vorbereitet werden in den sechs Aktionswochen kleine, intime Veranstaltungen, immer angepasst an die geltenden Corona-Schutzbestimmungen. 105.000 Euro investiert die Stadt ins Programm, der Bund trägt davon 80 Prozent der Kosten. Der Rest, 21.000 Euro, kommt aus nicht abgerufenen Hilfsgeldern der 2020er-Aktion „GL hilft der Kultur“.

„Kultur ist ein Lebens-Mittel“

Bei der Präsentation berichtete Petra Weymans, Leiterin des Kulturbüros, vom Motivationsschub, den das Programm der Kulturszene gebe. Innerhalb kürzester Zeit sei alles vorbereitet worden, und die Kulturschaffenden hätten sich vorbildhaft eingebracht. Sollte Corona doch noch zuschlagen, bekämen die Künstler ein Ausfallhonorar von 60 Prozent. Auch diese Sicherheit sei wichtig.

„Kultur ist ein Lebens-Mittel“, betonte Bürgermeister Frank Stein (SPD). Er und sein Kulturdezernent Ragnar Migenda zeigten sich beeindruckt von der Fülle des Angebotenen. „Ich sträube mich, dies alles als einmalige Aktion zu betrachten“, warb Stein bereits vor der Premiere für eine Fortsetzung. „Wir müssen das alles jetzt wirken lassen und uns dann besprechen.

Zahllose neue, kreative Ansätze

Das ruft nach Dauer.“ Eine „hervorragende Umsetzung“, schwärmte Migenda. Auch der neue Leiter der Max-Bruch-Musikschule, Peter Protschka, hoffte auf den Erfolg, er habe schon viele Dozentinnen und Dozenten im Programm ausgemacht.

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„Nach langer Zeit ist das eine Gelegenheit, wieder gemeinsam aufzutreten.“ Mit dem Kirchgarten an der Gnadenkirche ist auch Pfarrer Thomas Werner Gastgeber der Reihe. „Das ist für mich ein Neuanfang der kulturellen Arbeit, auch im Pfarrbezirk.“ Er erkenne zahllose neue kreative Ansätze. „Ich hoffe, dass ist kein einmaliges Projekt.“

Ungewöhnliche Aufführungsorte: Waldcafé, Zum Weißen Pferdchen, Kombibad

Was die Kulturfreunde erwarten können, sind ausschließlich Vortragende und Ensembles, die einen Bezug zu Gladbach haben, vom Konzertchor Bergisch Gladbach über den Cellisten Manuel Lipstein bis zum „Internationalen Staubarchiv“, „Gassmann & Wingold“, Barock, Poetry, Weltmusik aus Afrika und den vielen Bands und Ensembles der Musikschule.

Und es überraschen ungewöhnliche Aufführungsorte wie das Waldcafé am Forsthaus Steinhaus, der Sander Dorfplatz, die Motte Kippekausen, der Biergarten Zum Weißen Pferdchen in Hand, der Landschaftsbalkon am Kardinal-Schulte-Haus, das Paffrather Kombibad und die Seeterrasse an der Zeltkirche.

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