Das Gladbacher Kanalnetz muss in Höhe des Driescher Kreisels repariert werden. Es droht zusätzlicher Stau
KanalViel Arbeit wartet im Untergrund in Bergisch Gladbach

Der Driescher Kreisel in der Stadtmitte. Bald wird hier im Untergrund gebuddelt
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Den Straßen in Bergisch Gladbach geht es bekanntermaßen nicht gut. Und auch im Untergrund ist so manches zu verbessern. Im Ausschuss für Infrastruktur hatten die ehrenamtlichen Politikerinnen und Politiker ein Paket von Maßnahmen und Neuerungen zu besprechen, mit Arbeiten, die weit in die kommenden Jahre reichen.
Mit massiven Auswirkungen auf den Verkehr in der Stadtmitte ist bei der Sanierung des Kanalsystems auf dem Zebrastreifen am Driescher Kreisel zu rechnen. Schon an normalen Tagen kommen Autofahrer kaum weiter, weil Passanten in großer Zahl die Straße queren.
Nun muss aber genau an dieser Stelle das Kanalsystem erneuert werden, die Planung der Baumaßnahme ist dringend und beginnt noch in diesem Jahr. Wasser dringt einGrund- und Schichtenwasser dringt genau an dieser Stelle in bedeutenden Mengen in das Schmutzwassersystem ein. Ausspülungen im Untergrund drohen, und in Richtung Kläranlage fließt eigentlich sauberes Wasser.
Schwierige Sanierung
Eine Sanierung von innen ist laut Stadt nicht möglich. Weil drei Schmutzwasserleitungen einmünden, gestaltet sich eine Sanierung sehr schwierig. Im Fachausschuss gab es bereits mehrere Fragen zur Verkehrssituation. Konkrete Antworten blieben noch aus, das Projekt sei in Prüfung.
Am anderen Ende der Innenstadt beginnt in diesen Tagen die Sanierung der Laurentiusstraße, eine Umleitung führt über den Driescher Kreisel. In Schildgen will die Verwaltung die Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße auch nutzen, um zeitgleich den Kanal zu sanieren.
Konkret geht es um ein Teilstück von 500 Metern Länge im Abschnitt zwischen Kempener Straße und Seelsheider Wiese. Rund eine Million Euro könnte die Kanalsanierung koten, dabei handelt es sich um eine Schätzung. Rund 4,5 Millionen Euro muss die Stadt investieren in die Sanierung eines Großteils ihres Kanalnetzes. Bis Ende 2027 will die Bezirksregierung das städtische Kanalnetz saniert sehen, als Teil des Abwasserbeseitigungskonzeptes.
27 Kilometer Länge
Dafür müssen Schachtbauwerke und sogenannte Kanalhaltungen repariert und saniert werden, je nach Schadensklasse. Auf rund 27 Kilometern Kanallänge muss die Stadt die Bauwerke prüfen, derzeit rechnen die Experten mit einer Anzahl von 220 zu sanierenden Schächten. In Gänze ist es eine Großaufgabe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um den Leiter des Abwasserwerks, Martin Wagner. Immerhin ist das gesamte städtische Kanalnetz 640 Kilometer lang.
Seit dem Jahr 2006 laufen Sanierungsmaßnahmen. Das Klärwerk am Beningsfeld in Refrath muss darüber hinaus stets auf dem neuesten Stand der Technik bleiben. Rund eine Million Euro will die Stadt investieren in eine verbesserte Betriebssicherheit der Energieversorgung, eine weitere Million kalkuliert die Verwaltung für die Erneuerung des Leitungsnetzes.
Auch bei den Regenklärbecken im Stadtgebiet stehen Arbeiten an. Sieben von ihnen müssen ertüchtigt werden, es steht also eine Sanierung an, um die Einrichtungen nach modernen Standards zu nutzen. 800.000 Euro sind veranschlagt für die Becken an der Richard-Seiffert-Straße, Cederwaldstraße, Altenberger-Dom-Straße, in Herweg, am Braunsberg, an der Bensberger Straße und an der Zinkhütte.
Schließlich müssen die Pumpstationen für Schmutzwasser in Bärbroich und am Mutzer Feld neu gebaut werden, dafür investiert die Stadt rund 1,5 Millionen Euro.