Deutscher Platz in BensbergAnwohner wollen ihre Adresse behalten

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Eine Gruppe junger Leute hat die Debatte angestoßen, sich kritisch mit den Namen „Hindenburgplatz“ und „Deutscher Platz“ und der damit verbundenen Form des Erinnerns auseinanderzusetzen.

Eine Gruppe junger Leute hat die Debatte angestoßen, sich kritisch mit den Namen „Hindenburgplatz“ und „Deutscher Platz“ und der damit verbundenen Form des Erinnerns auseinanderzusetzen.

Bergisch Gladbach – Anwohner mit der Adresse „Deutscher Platz“ in Bensberg wollen nicht in die Debatte um die Umbenennung des benachbarten Hindenburgplatzes hineingezogen werden. Dies bekräftigen sie in einer Petition, die alle 16 betroffenen Haushalte – darunter sind auch Gewerbetreibende sowie eine Arztpraxis – unterzeichnet haben: Die Umwidmung ihrer Straße lehnen sie grundsätzlich ab. Die Übergabe der Unterschriftenliste an Bürgermeister Frank Stein findet am kommenden Dienstag statt.

Gegen Forderung der Umbenennung

„Wir als Nachbarschaft der Straße Deutscher Platz sind nicht politisch organisiert“, betont Jörg Petermann, der die Petition gemeinsam mit Marco Candeli organisiert hat. Anlass, sich vorbeugend zu Wort zu melden, sei die Forderung einer Gruppe von Schülern und Studenten, die sich den Namen Erinnerungspolitische Initiative Bergisch Gladbach gegeben hat, sowie von Kulturschaffenden, dem gesamten Park, einschließlich beider Plätze, einen neuen Namen zu geben.

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„Wir leben hier in einer wunderbaren multikulturellen Nachbarschaft, in der sich jeder mit dem Namen Deutscher Platz identifizieren kann“, hält Petermann dagegen. Mit Geschichte sollte man sich auseinandersetzen, jedoch nicht versuchen, sie zu tilgen. „Für die hier lebenden Familien und ansässigen Unternehmen würde die Umwidmung ihrer Straße einen zeitlichen und finanziellen Aufwand bedeuten, der in keinem Aufwand steht“, berichtet Petermann.

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Großer Aufwand

Sämtliche Verträge und Unterlagen müssten geändert werden. Zudem sei die Notwendigkeit zur Umbenennung für die Anwohner nicht erkennbar. Die Gruppe sei der Ansicht, man müsse weder stolz sein, wenn etwas den Namen „deutsch“ trage, noch müsse man sich dafür schämen. „Wo würde das auch hinführen, wenn die Anregung zur Umbenennung auf die „Deutsche Bank“, die „Deutsche Bahn“oder die „Deutsche Post erweitert würde?“, fragt Petermann.

Alle Unterzeichner der Petition würden hoffen, dass ihre vorbeugend vorgebrachten Einwände berücksichtigt würden, „damit die leidige Debatte endlich ein Ende hat“, so Petermann.

Wie berichtet gibt es inzwischen eine Bürgerinitiative, die einen Bürgerentscheid starten möchte mit der Frage: „Soll der Hindenburgplatz in Friedensplatz umbenannt werden?“

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