Woelki schaltet sich einErzbistum räumt erstmals Fehler bei „Modellprojekt Bergisch Gladbach“ ein

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Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, geht über den Anleger zu einem Schiff.

In den Protest gegen die Einführung der neuen große Pastorale Einheit in Begrisch Gladbach hat sich nun auch der Erzbuschof Rainer Maria Kardinal Woelki eingeschaltet.

Der Erzbischof schaltet sich in den Protest gegen den angeordneten Amtsverzicht von zwei Pfarrern und die kurzfristige Zusammenfassung aller katholischer Pfarreien in Bergisch Gladbach ein.

Nach dem scharfen Protest gegen die am Wochenende per Verlautbarung verkündete kurzfristige Schaffung einer alle bisherigen fünf katholische Pfarreien umfassenden neuen Pastoralen Einheit in Bergisch Gladbach und das Ausscheiden der Pfarrer in Refrath/Frankenforst und Bergisch Gladbach-West hat das Erzbistum Köln am Dienstagabend erstmals Fehler eingeräumt.

Leider ist es . . . zu Fehlern und Versäumnissen von Seiten der Projektverantwortlichen im Generalvikariat gekommen, die diese sehr bedauern.
Aus der Stellungnahme des Erzbistums vom späten Dienstagabend

Leider sei es bei der Bekanntmachung, in deren Zuge auch die personellen Veränderungen benannt wurden, zu „Fehlern und Versäumnissen von Seiten der Projektverantwortlichen im Generalvikariat gekommen, die diese sehr bedauern“, heißt es in einer am späten Dienstagabend verbreiteten Pressemitteilung. Verantwortlich für das Prozess der Pastoralen Einheit ist im Kölner Generalvikariat Monsignore Markus Bosbach, der sich derzeit allerdings in einer Auszeit befindet.

Das Proklamandum (Bekanntmachung beim Gottesdienst) habe „in Bergisch Gladbach und im Erzbistum zu Irritationen, Enttäuschungen und Wut geführt“, räumt das Erzbistum ein. Rhein-Bergs Kreisdechant Norbert Hörter hatte sich lediglich sehr zurückhaltend zu der Auseinandersetzung geäußert.

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Erzbischof Rainer Maria Woelki äußert „großes Verständnis“ für „Unmut“ in Bergisch Gladbach

Zwischenzeitlich hat sich offenbar auch Erzbischof Rainer Maria Woelki selbst in den Start der als „Modellprojekt“ geplanten neuen Pastoralen Einheit in Gladbach eingeschaltet. Er habe „sein großes Verständnis für den vorgebrachten Unmut, der ihn auch in zahlreichen Mails erreichte“, geäußert, heißt es in der Pressemitteilung. Umgehend habe er sich daher über die entstandene Situation von den Verantwortlichen im Generalvikariat informieren lassen, so die Mitteilung weiter.

In diesem Kontext habe der Erzbischof „noch einmal unmissverständlich zum Ausdruck“ gebracht, dass „das geplante Modellprojekt mit den Menschen vor Ort besprochen und von diesen mitgestaltet und getragen werden muss“, so die Pressemitteilung.

Deshalb habe ich darum gebeten, sich jetzt noch einmal die Zeit zum intensiven Dialog zu nehmen, um die notwendigen Schritte zu besprechen.
Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof, zum Unmut der Bergisch Gladbacher Katholiken

Wörtlich wird Woelki zitiert: „Deshalb habe ich darum gebeten, sich jetzt noch einmal die Zeit zum intensiven Dialog zu nehmen, um die notwendigen Schritte zu besprechen. Der Prozess #ZusammenFinden ist für die Zukunft unseres Erzbistums elementar wichtig. Denn nur gemeinsam ist es überhaupt möglich, einen solchen Weg zu gehen.“

Weihbischof Ansgar Puff als für die Region zuständiger Bischof wurde, wie berichtet, beauftragt, Gespräche mit den Gremien und den Pastoralen Diensten in Bergisch Gladbach vor Ort zu führen. Nach Informationen dieser Zeitung sollen die ersten noch diese Woche stattfinden.

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