Der Woelki-Protest bewegt die Leserinnen und Leser. Dabei gehen die Meinungen auseinander, überwiegend erhält die Aktion aber Zuspruch.
„Meinen Segen hat das Grüppchen“Leserreaktionen auf den Protest gegen Woelki

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln. Woelki hat im Jahr 2015 Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pfarrer aus seinem Zuständigkeitsbereich, nicht dem Vatikan in Rom gemeldet.
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Trifft die gegen Kardinal Rainer Maria Woelki gerichtete Protestaktion vom vergangenen Mittwoch den Nagel auf den Kopf oder ist sie unangebracht? Das Erzbistum Köln maß dem Vorfall, dass Messdienerinnen und Messdienern bei der Generalaudienz von Papst Leo XIV. ein großes Banner mit der lateinischen Aufschrift „Leo, libere eum et nos“ (zu Deutsch: „Leo, erlöse ihn und uns!“) hochgehalten hatten, jedenfalls wenig Bedeutung bei:
„Die kleine Aktion mit dem Banner auf dem Petersplatz hat eigentlich niemand richtig mitbekommen“, sagte der Leiter der Ministrantenwallfahrt, Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp. „Wer das hier erlebt, kann nicht ernsthaft behaupten, dass die wenigen Störer in irgendeiner Weise für die Messdiener insgesamt sprechen.“
Was ungeachtet dieser Frage auffällig ist: Der Protest bewegt Leserinnen und Leser von ksta.de. Dabei gehen die Meinungen auseinander, überwiegend erhält die Aktion aber Zuspruch.
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„Typisch für Köln, berechtigte Proteste kleinzureden“
Monika Bauseler schreibt, der Protest der Ministranten in Rom sei „eine mutige und sehr richtige Aktion“ gewesen: „Wer in der ehemaligen katholischen Hochburg Köln über Jahre für derartig viele Kirchenaustritte sorgt, der sollte doch mal darüber nachdenken, ob er noch richtig ist.“ Dem pflichtet Sabine Schneider bei und fordert: „Sowas müsste es viel mehr geben.“
Engelbert Brück missfällt vor allem die Reaktion des Erzbistums: „Super Aktion der Messdiener und mal wieder typisch für Köln, berechtigte Proteste kleinzureden oder als Mindermeinung abzutun“, schreibt er. Für Wolfgang Sasse ist dieser Aspekt ohnehin nicht von Bedeutung: „Auch eine Minderheit kann durchaus ihre Meinung vortragen.“
„Das verstehe ich auch ohne Latinum“
Bei manchen stößt der Protest aber auch auf Kritik. Andreas Volker Kretschmann hält „absolut nichts“ davon und meint: „Es ist eine Audienz und keine Demo.“ Er schließe sich außerdem „vollumfänglich“ den Aussagen von Tobias Schwaderlapp an. „Ich habe die gesamte Übertragung live verfolgt“, so der Leser. „Sehen Sie sich die unglaubliche Freude aller Teilnehmenden auf den zahlreichen Instagram-Kanälen an.“
Auf unserer Facebook-Seite gab es ebenfalls einige Reaktionen auf das Banner gegen Kardinal Woelki. Mike Pau greift den Anlass auf und erklärt: „Meinen Segen hat das Grüppchen.“ Roland Kauß kommentiert: „Das verstehe ich auch ohne Latinum.“ Curtis Newton findet die Aktion richtig. Woelki sei nur noch eine Belastung für den Glauben, ein Absetzen längst überfällig. „Wenn der Papst nicht handelt, tun es die Gläubigen in Köln indirekt und treten aus“, so der User.
Torsten Fyodorovič hält den Protest hingegen für „pietätlos“. Alexandra Marienfeld sieht das ähnlich und ist der Meinung: „Das gehört nicht auf so eine schön organisierte Wallfahrt vom Erzbistum Köln.“