Neue Grünfläche am Vinzenz-Pallotti-Hospital„Die Eingriffe in die Natur sind sanft“

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Ende Juli soll der neue Stadtgarten fertig sein.

Ende Juli soll der neue Stadtgarten fertig sein.

Bergisch Gladbach – Auf der Grünfläche unterhalb des Vinzenz-Pallotti-Hospitals in Bensberg sind Bagger und LKW unterwegs. Voraussichtlich im Juli sollen die Bauarbeiten für den geplanten neuen Stadtgarten in Bensberg beendet sein.

Mit etwas Verspätung ist es losgegangen, der viele Regen in den Monaten Januar und Februar hat das Bauen auf der 11,6 Hektar großen Fläche verzögert. Aber jetzt begegnet man hier dem Frühling. Pausieren die ratternden Baufahrzeuge, ist das Zwitschern der Vögel zu hören. Im Sonnenschein ist die Aussicht auf den Kölner Dom und Schloss Bensberg zu bewundern.

540.000 Euro für Aufwertung

Die Gestaltung der Wiese unterhalb des Vinzenz-Pallotti-Hospitals ist ein Schlüsselprojekt im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts Bensberg. Um das Projekt Stadtgarten umsetzen zu können, kaufte die Stadt dem Orden der Pallottinerinnen und der Thomas-Morus-Akademie Grundstücke ab. Die Kosten für die Aufwertung der Grünfläche sind mit rund 540 000 Euro veranschlagt. Ein Anteil von über 70 Prozent wird über die Städtebauförderung des Landes getragen. Ziel ist es, den Freiraum für viele Alters- und Kulturgruppen erlebbar zu machen. Bisher gibt es dort nur einen Trampelpfad. (ub)

„Im Moment sind die Bedingungen für die Bauarbeiten optimal“, freut sich Projektleiter Volker Oberreuther von Stadt-Grün. Parallel zum bestehenden Trampelpfad „Schwester-Matthia-Weg“ ist bereits der neue 1,80 Meter breite Spazierweg ausgekoffert. Im Moment sind die Mitarbeiter der beauftragten Firma dabei, Schotter aufzutragen. Es kommen aber noch mehr Routen dazu – das Wegenetz erstreckt sich über eine Länge von insgesamt 2,15 Kilometer.

„Die Eingriffe in die Natur fallen sanft aus“

Die Strecken erschließen die Wohnquartiere Weyerhardt, Odinweg und Klausenberg. Wassergebundene Deckschichten und auch Asphalt werde es nur an steilen Stellen geben, betont Oberreuther. Er nimmt damit Bezug auf die Kritik von Anwohnern, die eine Versiegelung von Flächen in ihrer grünen Oase nicht akzeptieren. „Es gibt hier Gefälle von 5,5 bis fast 30 Prozent. Dort müssen wir den Untergrund aus Sicherheitsgründen befestigen“, erklärt Oberreuther. Er versichert: „Die Eingriffe in die Natur fallen sanft aus.“

Für Natürlichkeit und Lebendigkeit könnten die Blühstreifen sorgen, die angepflanzt werden. Das ist nicht nur was fürs Auge, sondern bunt blühende Blumen und Gräser bieten auch Nahrung für Insekten. „Fachleute der Unteren Landschaftsbehörde und Imker wollen eigens zwei Testfelder mit verschiedenen Wildpflanzen und Gräsern anlegen“, berichtet Oberreuther. Der Platz dafür ist schon reserviert: hinter der Kuppe, auf der die alten Eichen stehen, alle fünf sind Naturdenkmäler. Landwirtschaftliche Nutzungen sind auch vorgesehen: Heuernte und Beweidung durch Schafe sollen schon während der Bauphase stattfinden.

Fitness-Parcours: Nicht nur für Spaziergänger

Auf den bereits planierten Boden unterhalb des Parkplatzes entlang der Vinzenz-Pallotti-Straße kommt der Fitness-Parcours hin: mit zehn Geräten zur Bewegung, Muskelaufbau und Beweglichkeit. Der Trainingsplatz ist nicht nur für Spaziergänger, sondern auch für Patienten des Reha-Zentrums des Vinzenz-Pallotti-Hospitals gedacht. Ein ortsansässiger Turnverein hat vor, die Patenschaft zu übernehmen.

Auf dem Spielplatz sollen Angebote aus Robinienholz gemacht werden: Rutsche, Sandspielkasten, Schaukel und ein sich den Hang hoch windender Kletterwurm. „Der Untergrund wird befestigt mit einer Mischung aus Schotter und Oberboden“, erzählt der Projektleiter.

Ein Blick auf die Kölner Skyline

An mehreren Stellen im Stadtgarten werden Bänke, Landschafts-Liegen und Rondells aus Stein aufgestellt: „Es gibt nicht nur die Kölner Skyline zu sehen, sondern mindestens zehn weitere wunderschöne Ausblicke, wenn man mal zu Ruhe kommen will“, schwärmt Oberreuther. Er blickt am liebsten vom Waldrand der Thomas-Morus-Akademie hinüber in Richtung Odinweg: „Faszinierend, die Bodenwellen in der Landschaft.“

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Die Gladbacher Stadtverwaltung weist darauf hin, dass das Betreten der Baustelle verboten ist und Spaziergänger den Bauarbeiten ausweichen sollen. Absperrungen könnten aufgrund der Größe des Areals nicht angebracht werden.

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