„Keine Infrastruktur“Verbände sehen Gefahren für Radfahrer auf Kürtener Straßen

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Breite Fahrbahnen für Autos, aber keine Sicherheitsstreifen für Radler – wie hier bei Kürten-Schanze.

Breite Fahrbahnen für Autos, aber keine Sicherheitsstreifen für Radler – wie hier bei Kürten-Schanze.

Kürten – Radeln in der Gemeinde Kürten macht wenig Spaß – So stellte Christoph Claes (Pro Velo) und Bernhard Werheid (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub ADFC) im Zukunftsausschuss der Gemeinde den Ist-Zustand dar. „Die Menschen wollen Rad fahren, aber in Kürten gibt es keine Infrastruktur“, klagte Claes, der in Kürten wohnt.

Auf den Landstraßen hielten die meisten Autos den Mindestabstand von 1,50 Meter nicht ein, Verkehrsregeln würden missachtet. Als Beispiel hatten die Referenten ein Foto von der Landstraße Bechen –Scherfbachtal dabei. Die durchgezogene weiße Linie auf der Fahrbahn verbiete Autofahrern das Überholen. Daran halte sich aber kaum jemand. In den Ortslagen behinderten parkende Fahrzeuge die Pedaltreter, Grundstückseinfahrten mit Hecken seien oft schlecht einsehbar.

Sicher für Radfahrer sei es im Grunde nur auf der Bundesstraße 506 mit ihren Seitenstreifen. „Wir präferieren baulich getrennte Radwege“, erläuterte Bernhard Werheid.

Verwaltung soll Gefahrenstellen prüfen

Doch was auf die Schnelle tun? Im Ausschuss gab es einstimmig Unterstützung für einen Antrag von Marc Nohl, Vertreter von Bündnis90/Die Grünen: Die Verwaltung soll prüfen, wie Gefahrenstellen reduziert werden können. Freie Wähler/BfB, FDP und SPD schlossen sich an, die CDU-Vertreter enthielten sich. Über das Ergebnis der Prüfung wird in einer der nächsten Ausschusssitzungen berichtet.

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Temporeduzierung und Radfahrstreifen wären ein erster Schritt, trugen Claes und Werheid vor. Farbe zum Aufpinseln der Linien koste nichts. Auch ein Mobilitätskonzept könnte der Gemeinde helfen, bislang gibt es derartiges nicht in Kürten. Werheid brachte auch Bürgerradwege ins Gespräch.

Hinweisschilder für Radfahrer

Die Gemeinde baue dabei zuerst, der Landesbetrieb Straßen bezahle später den Ausbau. Aus der Politik kam von Jürgen Schmidt, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, die Idee auf, den Radfahrern in Dürscheid mit Hinweisschildern am Hover Weg einen sichereren Weg in den Nachbarort Spitze zu weisen.

So könnten die Radler die engen und gefährlichen Serpentinen an der Landstraße bergauf vermeiden. Jochen Zähl, Fraktionsvorsitzender der CDU, sah die Radler nicht nur als Engel. Er berichtete von Radfahrgruppen, die verbotenerweise in Viererformation unterwegs seien. Auch unter den Radlern gebe es einige, die die Verkehrsregeln missachteten, merkte er an. Für den Straßenbau und damit für Veränderungen an der Radfahr-Infrastruktur sei im Übrigen der Kreis die zuständige Anordnungsbehörde.

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