Wegen eines Versäumnisses der Deutschen Bahn darf der Bahnübergang an der Siegburger Straße nicht genutzt werden.
Zeitraum unklarAus diesem absurden Grund ist ein Bahnübergang in Overath gesperrt

Der Bahnübergang Siegburger Straße ist ohne ersichtlichen Grund gesperrt.
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Der Bahnübergang an der Siegburger Straße ist abgesperrt – obwohl sich dort nichts geändert hat. Außer, dass die Deutsche Bahn eine Ausnahmegenehmigung nicht rechtzeitig verlängert hat, ohne die der Übergang nicht geöffnet werden darf.
Sobald die Bahn die Genehmigung habe, dürfen Fußgänger die Gleise wieder überqueren. „Einen Zeitpunkt können wir nicht nennen, arbeiten aber mit Hochdruck daran, dass dieses schnellstmöglich erfolgt“, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Bahn entschuldige sich dafür, dass der Übergang ohne Ankündigung geschlossen werden musste.
Die Ausnahmegenehmigung regelt, dass der Übergang nicht so lange abgesperrt wird, bis eine technische Schrankenanlage eingerichtet wird. Die soll 2026 fertiggestellt werden. Üblicherweise geben Züge, die einen nicht abgesicherten Bahnübergang passieren, ein Pfeifen ab, um mögliche Passanten zu warnen. An der Siegburger Straße dürfen Züge allerdings nicht mehr pfeifen.
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Das ist das Ergebnis eines fast acht Jahre andauernden Rechtsstreits zwischen der Deutschen Bahn und einigen Anliegern, in dem 2019 ein Urteil gefällt wurde. Bis dahin mussten Züge zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Warnpfiff abgegeben, bevor sie den Bahnübergang überquerten.
Anwohner wurden von Warnpfiff der Züge wach
Der war allerdings so laut, dass er Anwohner nachts aus dem Schlaf riss. Vor Gericht erkämpften sich drei Kläger-Ehepaare den Anspruch darauf, dass das Pfeifen abzustellen sei. Seit August 2020 pfeift es an der Siegburger Straße nur noch bei konkreter Gefahr.
Die Anwohner hatten allerdings auch hinterher noch einiges über den Übergang zu sagen: Die einen hatten den Lärm als gar nicht so schlimm empfunden, andere waren erleichtert, wieder andere sorgten sich, dass an der Stelle künftig mehr Unfälle passieren könnten, wenn Leute vorbeikämen, die mit Kopfhörern in oder auf den Ohren nur auf ihr Handy starrten. Eine Sorge, die vor dem Hintergrund, dass an der Stelle 1979 ein 13-jähriger Junge von einer Bahn überrollt und getötet wurde, nachvollziehbar erscheint.