Kinder packen Päckchen für Kinder im Krieg: Vom Marienkäfer-Treff in Overath-Marialinden im Hilfskonvoi in die Ukraine
UkraineWie Kinder aus Overath mit Kindern in der Ukraine teilen

Mehr als 60 Päckchen haben die Kinder der Kita „Marienkäfer-Treff“ für den 17. Ukraine-Hilfskonvoi der Humanitären Hilfe gepackt.
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Die Kinder der Kita-Marienkäfer-Treff in Overath-Marialinden sind ganz aufgeregt. Zu Sankt Martin haben sie über das Teilen gesprochen. „Und wir haben uns überlegt, wie auch sie etwas abgeben können“, sagt Erzieherin Ilona Beke-Müller. Nun liegen in der Kita-Turnhalle mehr als 60 Päckchen, die sie in den Kita-Gruppen und zu Hause mit Eltern gepackt haben. In sie haben die Kinder kleine Spielzeuge, Kuscheltiere, Bilderbücher und haltbare Süßigkeiten gepackt.
Noch am selben Abend sollen sie mit dem 17. gemeinsamen Ukraine- Hilfskonvoi der Vereine Humanitäre Hilfe Overath und Humanitäre Hilfe Bergisch Gladbach den mehr als 1200 Kilometer langen Weg in die Ukraine antreten, um Kindern eine Freude zu bereiten, die seit Jahren unter dem russischen Angriffskrieg auf ihr Land leiden, teilweise schon ihre Eltern und andere Verwandte durch den Krieg verloren haben.
Opa war schon bei der Humanitären Hilfe Overath
„Mein Opa Gerd Haufe ist selbst schon vor 30 Jahren mit der Humanitären Hilfe Overath als Fahrer auf Hilfskonvois in die damaligen Kriegs- und Krisengebiete gefahren“, erzählt Erzieherin Ilona Beke-Müller, die die Aktion bereits zum wiederholten Mal im Marienkäfer-Treff organisiert hat.
Ulrich Gürster und Norbert Kuhl von den beiden Vereinen der Humanitären Hilfe danken für den „tollen Einsatz“ und verladen die Hilfe mit Herz gleich in eines der Fahrzeuge, mit dem sie am Abend im Konvoi in die Ukraine starten. Mit dabei haben sie auch einen Krankenwagen, einen Kleinlaster, zwei Kleinbusse und zwei Lkw-Sattelzüge mit mehr als 30 Tonnen Hilfsgütern. Sie sind unter anderem für ein Rehazentrum für traumatisierte ukrainische Soldaten und ihre Familien im südukrainischen Chmelnyzkyj bestimmt. Zunächst aber geht es zum Kinderkrankenhaus in Lviv nur knapp 100 Kilometer hinter der polnisch-ukrainischen Grenze. Seit mehr als drei Jahren bereits unterstützen die bergischen Hilfsorganisationen das Krankenhaus, in dem Kinder aus dem gesamten Kriegsland behandelt werden, unter anderem mit Medikamenten. Diesmal haben sie Medizin im Wert von 40.000 Euro dabei – und die Päckchen aus dem Marienkäfer-Treff. Sie sollen zu Weihnachten an die jungen Patienten verteilt werden.
Auch Medikamente sind dabei
Bernd Sucker und Dirk Löhe, die zum ersten Mal bei einem Ukraine-Hilfskonvoi dabei sind, staunen, wie schnell die Kartons entladen werden, während Dietmar Schur und Dirk Ballsieper eine große Kühlbox in die Klinik schleppen. „Bei manchen Medikamenten darf die Kühlkette auf keinen Fall unterbrochen werden“, erklären die beiden.
Unterdessen haben die beiden handwerklich versierten Lkw-Fahrer Erik Welzel und Heiko Maslen auch den Krankentransportwagen wieder fit gemacht, der am Morgen einfach nicht mehr anspringen wollte. Mit ihm geht es noch einige hundert Kilometer weiter in den Osten des Landes. Dort soll das in Rhein-Berg vom DRK ausgemusterte Fahrzeug künftig im Dauereinsatz Menschenleben retten.
Beim Abladen im Traumazentrum sind auch die Sattelzugfahrer Sabine Schmitz, Stefan Malczewski, Thomas Migenda und Michael Kuthe wieder mit von der Partie und erfahren von den lokalen Partnern, wie segensreich auch die Fahrzeuge für die humanitäre Hilfe vor Ort sind. In einer Schule, die bei einem früheren Hilfstransport bereits technische Geräte erhalten hat, verteilen Karin Fischer, Kai Decker-Conradi, Jürgen Münsterteicher, Heinz-Bernd Padberg und die übrigen Helfer Brotboxen. Nicht nur die Augen der Kinder strahlten. „Wenn man das sieht, dann muss man einfach weitermachen und helfen“, sagt Norbert Kuhl und plant mit Ulrich Gürster auf dem 1600 Kilometer langen Heimweg bereits weitere Hilfskonvois.
Weitere Infos gibt es auf www.hhov.de und www.hh-gl.de

