„Audit“ kostet 20.000 EuroRösrath will Hochwasserschutz umfassend prüfen lassen

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Hochwasser Rösrath 270821

Eindrücke des Hochwassers in Rösrath im Juli. (Archivbild)

Rösrath – Die Stadt Rösrath soll das geplante „Audit Hochwasser“ rasch in Auftrag geben. Sie soll dafür 20 000 Euro im Haushalt 2022 einplanen. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen – bei drei Enthaltungen. CDU und Grüne hatten gemeinsam beantragt, das anvisierte Audit nun „zeitnah“ in Angriff zu nehmen.

Sie folgten damit dem Meinungsbild im Zukunftsausschuss, wo Reinhard Vogt vom Hochwasser-Kompetenz-Centrum (HKC) den Ablauf und die Möglichkeiten eines Audit vorgestellt hatte. CDU und Grüne erwarteten „wichtige Hinweise für den zukünftigen Schutz“ vor Hochwasser und Starkregen.

Hochwasser-Vorsorge

Anwohner fragt nach Gesamtplan

Nach dem Vorgehen der Stadt Rösrath bei der Hochwasser-Vorsorge erkundigte sich auch Anwohner Helmut Polch – vor dem Hintergrund eines Bürgertreffens in Lehmbach mit rund 80 Betroffenen. Er fragte nach einem „Gesamtplan“ der Stadt für die nächsten drei bis fünf Jahre. Im Stadtrat, beim Tagesordnungspunkt „Einwohnerfragen“, antwortete Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) : Bisher seien beim Hochwasserschutz nur „Einzelbausteine“ auf den Weg gebracht, das anvisierte Audit lasse aber eine Gesamtsicht erwarten. Zu Polchs Zusatzfrage, ob sich der Umgang mit Einwohnerfragen so gestalten lasse, dass es „attraktiver“ sei, sagte Schulze: Die Fragemöglichkeit sei ein „niedrigschwelliges Angebot“. Es zu nutzen sei Sache der Bürger.

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Jürgen Bachmann (SPD) stellte im Stadtrat die Frage, ob ein Audit angesichts der angespannten Haushalts-Situation sinnvoll sei. „Die Bürger zu beruhigen“ reiche als Begründung nicht aus. „Was ist der Mehrwert für die Bürger?“, fragte auch Tülay Durdu, stellvertretende SPD-Fraktionschefin und Parteivorsitzende. Damit ernteten sie ein vielstimmiges Echo von Grünen, CDU, FDP, ZLR und Stadtverwaltung, die den Sinn eines Audits erklärten – wobei mehrere Ratsmitglieder sich entgeistert zeigten über die Sicht von Bachmann und Durdu. Ein Audit könne wichtige Hinweise zur Alarmierung, zum Zusammenspiel von Behörden und zu guten Beispielen aus anderen Kommunen geben, sagte Dezernent Christoph Herrmann.

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Allerdings gebe es dafür aktuell keine Fördermittel, die Stadt müsse die erforderlichen rund 20 000 Euro selbst aufbringen. Bachmann sagte zu Herrmanns Ausführungen, sie hätten „das eine oder andere Positive“ eines Audits benannt. Erforderlich seien aber „20 000 Euro, die wir nicht haben“. Er bezweifele, dass der Wert des Audits „so groß“ sei.

Die Mehrheit des Stadtrats, darunter SPD-Fraktionschefin Petra Zinke, sah die Dinge anders und stimmte für das Audit. Bachmann, Durdu (beide SPD) und Jörg Vennedey (AfD) enthielten sich.

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