Für kommunale GebäudeRösrather Politiker streiten um neue Stelle für Energiemanagement

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Das Foto zeigt eine Solaranlage auf einem Wohnhaus.

MIt Solaranlagen können Kommunen hohe Energieausgaben eindämmen

In der Rösrather Politik bleibt die Einführung eines kommunalen Energiemanagers umstritten.

Keine gemeinsame Linie fanden die Rösrather Ratsfraktionen beim Energiemanagement für kommunale Gebäude und der Frage, ob eine neue Stelle dafür nötig ist. Der Zukunftsausschuss beriet schon zum zweiten Mal darüber, ob die Stadt eine Energiemanager-Stelle in Vollzeit für drei Jahre einrichten soll — vorausgesetzt, dass eine Finanzierung von 70 Prozent der Kosten durch Fördermittel gelingt.

Bei der ersten Beratung im September hatte sich der Ausschuss geeinigt, die Verwaltung solle bis zu einer erneuten Beratung die in der Diskussion angesprochenen offenen Fragen klären. Doch nun, zwei Monate später, fanden die kritischen Stimmen, der Sachverhalt sei immer noch nicht ausreichend klar.

Energiemanagement in Rösrath: CDU fehlt „Basis“

Ihm fehle die „Basis“ für eine Entscheidung, sagte FDP-Fraktionschef Erik Pregler. Und CDU-Fraktionschef Marc Schönberger vermisste detaillierte Informationen, um „das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer solchen Stelle beurteilen zu können“.

Hintergrund waren Fragen, ob etwa vorhandene Beschäftigte im Immobilienmanagement auch die Energieeffizienz von Gebäuden prüfen und Maßnahmen zur Verbesserung vorschlagen könnten. Oder ob nicht auch Klimaschutzmanager Aaron van Neuß eine solche Schwachstellenanalyse vornehmen könnte.

Mitarbeiter für Energiemanagement in Rösrath ausgelastet

Dazu teilte die Verwaltung immerhin mit, ein Mitarbeiter habe das Energiemanagement trotz umfangreicher anderer Aufgaben „nebenbei“ betreut. Zudem sagte Fachbereichsleiter Christoph Pokolm, dass van Neuß bereits „ausgelastet“ sei und das Energiemanagement nicht zu seinem „Aufgabenprofil“ gehöre. „Wenn niemand eingestellt wird, macht es niemand“, stellte Pokolm klar.

Die Kosten für die Stadt wurden — die zu erwartende Förderung vorausgesetzt — mit 72.000 Euro beziffert. Die Fragesteller fanden es aber nicht ausreichend geklärt, ob die notwendigen Aufgaben nur mit einer zusätzlichen Stelle zu bewältigen seien. Unklar blieb auch, ob die Stadt nach drei Jahren eine Dauerstelle einrichten muss — dann ohne Fördermittel.

Politiker in Rösrath auf der Suche nach Konsens

Im Gegensatz zu den Skeptikern aus CDU, Fors-Park, FDP und AfD gab es auch diejenigen, die nachdrücklich für die neue Stelle plädierten. „Haben wir hier keinen Konsens, dass wir Energie einsparen wollen?“, fragte Andrea Harbeke (Grüne) konsterniert. Es sei doch klar, dass es „erhebliche Einsparpotenziale“ beim Energieverbrauch in Gebäuden gebe, betonte Bernd Heinermann (ZLR), ein entsprechender TÜV sei „dringend“.

Der Ausschuss-Vorsitzende Markus Plagge (Grüne) fand es „fahrlässig“, die geforderte Stelle nicht zu schaffen. Eine Verständigung zwischen den gegensätzlichen Positionen suchte Lukas Nebel (SPD): Er sah „berechtigte Fragen“, fand es aber auch geboten, die Aufgaben im Energiemanagement zu erledigen.

Doch am Ende gab es keine Verständigung: Sechs Ausschussmitglieder (Grüne, SPD, ZLR) stimmten für die neue Stelle, sechs andere (CDU, Fors-Park, FDP, AfD) dagegen. Damit war sie bei Stimmengleichheit abgelehnt. Doch es folgt eine erneute Beratung im Hauptausschuss am 4. Dezember.

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