Musikalisch gegen CoronaBedburger veröffentlicht Musikvideo

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Aus vielen einzelnen Beiträgen hat Hermann Jürgen Schmitz ein Video erstellt, das für gute Laune sorgen soll.

Aus vielen einzelnen Beiträgen hat Hermann Jürgen Schmitz ein Video erstellt, das für gute Laune sorgen soll.

Bedburg – Musik findet auf alles eine Antwort. Auch auf Pandemien. Der Bedburger Musiker Hermann Jürgen Schmitz, im Rathaus für Kultur verantwortlich und privat Leiter mehrerer Chöre, hat den Corona-Frust in einem Lied verarbeitet. „Uns kritt mer nit klein“, heißt das kölsche Stück.

Schon im April entstanden erste Sequenzen. „In den Nachrichten hört man nur noch von Corona, und fast immer nur Negatives“, sagt der 53-Jährige. „Die Welt ist im Moment wirklich in einem traurigen Zustand. Und die Kultur darbt.“ Dagegen wollte er angehen. „Das Lied soll einen positiven Impuls setzen und für gute Laune sorgen.“

Schmitz schrieb die Musik, den kölschen Text steuerte die Kerpener Mundart-Autorin Elfi Steickmann bei. Auch wenn das Virus zum Abstand zwingt, sollte das Lied eine große Gemeinschaftsaktion werden – und so bat Schmitz Sängerinnen und Sänger, Musiker und Nichtmusiker, ihren Beitrag zu leisten, und zwar zunächst jeder für sich.

Aufwendige Produktion

Ex-Hohn Franz Martin Willizil singt mit, die Sopranistin Julia DaRio steuerte ihr Video aus dem Urlaub in Italien bei, Chorleiterin Daniela Bosenius stand am Mikro, ebenso Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach, der Leiter des Kreiskulturamts Engelbert Schmitz oder auch Bedburgs singender und hochbetagter Schuhmachermeister Hubert Gatzen. Auch viele Mitglieder des Dekanatsjugendchors San Francesco, den Hermann Jürgen Schmitz leitet, sind dabei, etwa Albert Nothbaum, Susanne Lehmann, Thomas Lemke oder Myriam Robertz. Mit Gebhard Müller machen auch ein evangelischer und mit Hermann Klein ein katholischer Geistlicher mit.

„Wie mem Hammer kom der Virus, trof uns medden en et Hätz“, singen die 29 Sängerinnen und Sänger, darunter auch Mitglieder des Kölner Kabarett-Ensemble von „Medden us dem Levve“. „Doch stellt et Levve uns e Bein – kein Schangks, uns kritt mer nit klein.“

„Aufwendigste Produktion, die ich bisher gemacht habe“

Werner Seiche spielt Gitarre, Frank Mikosch den Bass, Jürgen Kroppa sitzt am Schlagzeug, und Hermann Jürgen Schmitz bedient Klavier, Keyboard und Cello. Damit zumindest der Eindruck eines großen Chors entsteht, hat Schmitz alle Beiträge in einem Video zusammengemischt. „Das war die aufwendigste Produktion, die ich bisher gemacht habe“, sagt er. Das Lied habe 70 Tonspuren, das Video 60  Bildspuren.

Dass das Virus keine abstrakte Bedrohung ist, sondern schmerzliche Realität, hat laut Schmitz einer der Teilnehmer erfahren müssen. „Er und seine Frau waren erkrankt, und beide Eltern sind an Covid-19 gestorben. Die Pandemie ist greifbar. Das wurde uns vor Augen geführt.“

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Das Video ist auf Schmitz’Youtube-Kanal zu sehen. Darüber hinaus ist es auch im Video-Adventskalender der Stadt zu sehen.

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