Umsiedlung in BedburgStelen erinnern an die Heimat

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Der Königshovener Ortsbürgermeister Willy Moll (r.) und Künstler Jörg Schröder präsentieren die erste der sieben Stelen.

Der Königshovener Ortsbürgermeister Willy Moll (r.) und Künstler Jörg Schröder präsentieren die erste der sieben Stelen.

Bedburg-Königshoven – Es war Ende der 60er-Jahre, als der Beschluss gefasst wurde, Königshoven abzubaggern. Zwischen 1976 und 1986 verschwand der alte Ort, die Bewohner wurden umgesiedelt. 70 Prozent der Menschen zogen vom alten in das neue Dorf. Der Förderverein Petrus-Kapelle will nun gemeinsam mit dem Künstler Jörg Schröder einen „Weg der Erinnerung“ anlegen. Dazu sollen insgesamt sieben Stelen vom Ortsausgang in Richtung der Kapelle aufgestellt werden. „Der Weg ist gut 5,5 Kilometer lang, alle Stelen werden das Thema Umsiedlung behandeln“, sagt Vereinsvorsitzender und Ortsbürgermeister Willy Moll.

„Wir öffnen ein Fenster der Erinnerung“, erklärt Schröder, der in Königshoven zur Welt gekommen ist. Die erste Stele behandelt das Thema „Verlorenes Land“, die zweite behandelt die Verhandlungen, die dritte die anrückenden Bagger. Auf der vierten Stelle steht mit „Königshoffen“ der Name der alte Ortsbezeichnung. „Sie soll der Hoffnung auf das neue Zuhause Ausdruck verleihen“, betont der Künstler. Die Stahl-Stelen sind 1,80 Meter hoch, 60 Zentimeter breit und einen Zentimeter dick. Die verbliebenen drei Kunstwerke behandeln die Bereiche „Neue Heimat“, „Umzug“ und „Neues Land“. Wer den Stelen auf seiner Wanderung künftig folgen wird, läuft dabei durch die Rekultivierung im ehemaligen Tagebau Garzweiler über die Königshovener Höhe bis zur Kapelle. „Die Petrus-Kapelle befindet sich dort, wo einst das Alte Königshoven stand“, betont der Ortsbürgermeister. Künstler Schröder ist im Ort kein Unbekannter. So hat er den stählernen Engel, der gleich neben der Kapelle steht, ebenfalls entworfen.

Seit einiger Zeit nun beschäftigt er sich mit den Stelen. „Drei sind bereits fertig, jetzt müssen ihre Fundamente angelegt werden.“ Wahrscheinlich werden in diesem Jahr drei, möglicherweise auch vier der Stelen aufgestellt. 2015 soll dann der Rest folgen. Sie alle werden mit Öl patiniert, damit sie ein eher bronzenes Aussehen erhalten. Froh ist Moll, dass die Finanzierung der sieben Stelen gesichert ist. Denn immerhin fallen Kosten von gut 15 000 Euro an. Die erste Stele will die Volksbank finanzieren, erklärt Moll. Mit der Kreissparkasse Köln und RWE Power wurden bereits weitere Geldgeber gefunden.

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