Die Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim haben ein Wegekreuz aufgestellt. Es erinnert an die deutsch-französische Freundschaft.
Initiative der HeimatfreundeIn Niederaußem steht nun ein Symbol für Aussöhnung

Johannes Hübner von den Heimatfreunden von Niederaußem und Auenheim begrüßte die Gäste bei der Einweihung.
Copyright: Rafael Greboggy
Im Jahre 1963 gründete sich eine Partnerschaft zwischen Niederaußem und der französischen Ortschaft Briey. Es war das Jahr des Élysée-Vertrages, in dem Konrad Adenauer und Charles De Gaulle sich die Hände reichten. Eine wahre Herzlichkeit der beiden Staaten zueinander ließ noch eine Weile auf sich warten, aber es war ein Anfang, der nach einem Jahrhundert der Feindschaft und der Kriege Hoffnung machte.
An die deutsch-französische Versöhnung erinnert nun hinter dem Lothringer Ring und in der Nähe der Brieystraße in Niederaußem ein Wegekreuz, an einem markanten Knotenpunkt mit fünf Wegen. Dort ist eine Ruhezone mit einem Tisch und einer Bank entstanden.
Bergheim: Lothringer Kreuz erinnert an französischen Widerstand
Die Initiative hierfür ergriffen die Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim. Das Lothringer Kreuz steht vor drei Masten mit einer französischen, einer europäischen und einer deutschen Flagge. Als Symbol erinnert es an den französischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Sowohl die französische Exilregierung in London als auch die Freien Französischen Streitkräfte setzten das Symbol dem deutschen Hakenkreuz entgegen. Passend deshalb auch, dass die Heimatfreunde die Einweihung am 8. Mai feierten und damit an einem Tag, in dem das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges im Vordergrund steht.

Zur Einweihung des Lothringer Kreuzes in Niederaußem fanden sich zahlreiche Gäste ein.
Copyright: Rafael Greboggy
Zu diesem Anlass hatten sich zahlreiche Gäste an den fünf Wegen eingefunden, darunter waren auch Bürgermeister Volker Mießeler, Landtagsabgeordnete Romina Plonsker und Landrat Frank Rock. Letzterer lobte den Verein und die tollen Ideen, mit denen er Heimat spürbar mache.
In Bergheim ist ein Ort des Gedenkens entstanden
Johannes Hübner, Ortsbürgermeister von Auenheim und Vorsitzender der Heimatfreunde, nannte auch das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen des Vereins als Anlass für die Aktion. Sie knüpfe an die Tradition des Vereins: Fünfzehn Wegekreuze und Bildstöcke hätte der Verein gepflegt, teilweise auch selbst aufgestellt. Er äußerte die Gewissheit, dass die Besucherinnen und Besucher ein wenig von diesem Gedanken der Aussöhnung mit nach Hause nehmen werden. „Unsere Welt hat es bitter nötig.“
Die Heimatfreunde hatten auch geistliche Unterstützung durch den evangelischen Pfarrer Matthias Bertenrath sowie die katholischen Geistlichen Achim Brennecke und Diakon Hermann Joseph Schnitzler, die das Kreuz und den Platz segneten. „Ohne die Erinnerung wissen wir auch nicht, wie es in die Zukunft geht“, sagte Achim Brennecke. „Wir brauchen Orte der Erinnerung.“