„Er ist mein »lieber Jung«“Bergheimer Paar feiert eiserne Hochzeit

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Seit 65 Jahren sind Annemie und Willi Reuter verheiratet.

Bergheim – Kennengelernt haben sie sich bei der Arbeit. „Sie arbeitete im Büro, ich als Werkmeister. Annemie hat nach ersten Treffen jeden Morgen extra das Bürofenster geöffnet, um mich zu begrüßen.“ Das liegt 67 Jahre zurück. Zwei Jahre später heiratete das Paar und feiert jetzt eiserne Hochzeit.

In den Werkshalle nähergekommen

Annemie Reuter (85), geborene Frings, ist in Köln am Rathenauplatz aufgewachsen. Sie ließ sich zur kaufmännischen Angestellten ausbilden, arbeitete als Schuhverkäuferin am Barbarossaplatz und später bis zur Geburt des Sohnes im Jahr 1959 im Büro des Kölner Unternehmens Rose-Theegarten.

Das Eherezept

Sie sagt: „Streiten kennen wir nicht. Da sind schon ein wenig wir stolz drauf. Er ist mein »lieber Jung« bis heute geblieben. Gott sei Dank. “ Er sagt: „Sie ist mein lieber Schatz. Man muss immer lieb sein zueinander. Sie tut alles für mich, was geht. “

Willi Reuter (86) aus Köln-Lindenthal absolvierte zunächst eine Bäcker-, dann eine Maschinenschlosser-Lehre. Er arbeitete 40 Jahre lang bis 1995, zuletzt als Werkmeister ebenfalls bei Rose-Thegarten, wo Maschinen für die Süßwarenproduktion hergestellt werden. „Sie musste häufig durch die Werkshallen gehen, dabei sind wir uns oft begegnet und dann auch nähergekommen“, erinnert sich Willi Reuter.

1957 heiratete das Paar in Lindenthal und später kirchlich im dortigen Krieler Dömchen. Nach Wohnungen in Zollstock und Braunsfeld zog die Familie, zu der heute auch zwei Enkelkinder gehören, vor 25 Jahren nach Paffendorf an den Heckenweg.

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Das Foto von der kirchlichen Hochzeit.

Dort sang er viele Jahre im MGV, der sich kürzlich aufgelöst hat, als zweiter Tenor. Sie war als Altistin aktiv im Paffendorfer Kirchenchor und später, als sich auch der Chor vor über zehn Jahren aufgelöst hatte, beim Chor „Modern and Classic“ im benachbarten Glesch.

Bergheimer schauen gerne Filme

Das große Hobby von Willi Reuter war neben der Modelleisenbahn („Das war ein schwerer Abschied, als ich die verkauft habe.“) das Filmen. Zahlreiche Urlaube, Familien-, Vereins- und Dorffeste hat er in bewegten Bildern festgehalten. „Wenn nichts im Fernsehen kommt, schauen wir uns die Filme oft an“, sagt Annemie Reuter.

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Vor vier Wochen sind die Ehejubilare in eine Seniorenwohnung neben dem Lazarus-Seniorenheim an die Zeiss-Straße gezogen. „Hier fühlen wir uns wohl“, sind sich beide einig. „Meine Frau kocht gerne, aber hier können wir auch schon mal essen gehen“, sagt Willi Reuter. Den Alltag verbringen beide heute mit Spaziergängen ins Städtchen, bei denen sie gerne auch zum Kaffee oder auf ein Eis in den Gaststätten der nahen Fußgängerzone einkehren.

„Zur Feier unserer eisernen Hochzeit wird es später ein friedlich-fröhliches Abendessen mit dem engsten Familien- und Freundeskreis geben“, sagt Willi Reuter. „Viele sind ja schon verstorben“, ergänzt seine Frau.

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