Fahrradkontrolle in BergheimPolizei findet Mängel bei vielen Rädern

Lesezeit 3 Minuten
Fahrradkontrolle1

104 Schüler kontrollierte die Polizei am Bergheimer Gutenberg-Gymnasium. Lehrerin Annette Gregor notierte die Schäden.

  • Die Polizei und der ADFC standen gemeinsam mit einer Lehrerin am Mittwochmorgen vor dem Gutenberg-Gymnasium.
  • Ziel war insbesondere die Beleuchtung an den Fahrrädern der Schüler zu kontrollieren.
  • In vielen Fällen wurden die Beamten fündig. Aber die Situation hat sich gegenüber den Vorjahren gebessert.

Bergheim – Einige Schüler hätten am Anfang schon erstaunt geguckt, berichtet Annette Gregor vom Gutenberg-Gymnasium. Denn nicht alle Tage empfängt diejenigen, die mit dem Fahrrad zur Schule kommen, dort die Polizei. Hintergrund der Fahrradkontrollen war eine Aktion, die seit acht Jahren am Gutenberg-Gymnasium stattfindet.

Polizei, der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Rhein-Erft, der Händler Zweirad Eschweiler und das Gymnasium arbeiteten zusammen bei diesem Projekt zur Unfallprävention. Die Beamten kontrollierten die Räder der Jugendlichen, mit besonderem Augenmerk auf das Licht.

104 Schüler seien kontrolliert worden, berichtet Bianca Bungart-Holtkamp, die Pressesprecherin der Polizei. Bei 24 von ihnen habe man Mängel festgestellt, davon in 15 Fällen an der Beleuchtung. Das sei ein recht niedriger Wert, bewertet Polizeihauptkommissar Hans Dieter Ehlert, der Initiator der Aktion, dieses Ergebnis.

Aktion mit der Sicherheitsbeauftragten

„Es hatte sich in den vergangenen Jahren schon wesentlich verbessert“, sagt er. Trotzdem gebe es immer noch genug Schüler, bei denen die Beleuchtung nicht ausreiche. Gerade in der dunklen Jahreszeit sei das gefährlich, sagt der Polizist.

Zusammen mit den Polizisten empfing Annette Gregor die Schüler. Sie ist die Sicherheitsbeauftragte des Gymnasiums. Das habe den Schülern den ersten Schrecken am frühen Morgen genommen, sagt die Lehrerin mit einem Lächeln.

„Die kontrollierten Schüler sehen es ein, wenn etwas repariert werden muss“, erzählt sie. Dabei, das betont Schulleiterin Anja Schwingel, gehe es nicht darum, mit dem erhobenen Zeigefinger vor den Schülern zu agieren. „Sie können so auch mal sehen, dass man viele Dinge ja reparieren kann“, sagt sie.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für die Schule sei die Aktion sehr wichtig. Die Schulleiterin betont ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Polizei.

Ehrenamtler des ADFC und Peter Eschweiler, Chef des Geschäfts Zweirad Eschweiler am Hubertusplatz, reparieren die Schäden an den Rädern. Nichts mehr ausrichten können sie, wenn Teile einfach kaputt sind.

„Manchmal muss man aber einfach nur ein Kabel wieder befestigen“, sagt Norbert Rapelius, Vorsitzender des ADFC Rhein-Erft. Einige der Jugendlichen seien durchaus auch daran interessiert, wie genau das Rad repariert werden könne.

„Ich möchte das Mittagessen nicht verpassen“, sagt eine hungrige Schülerin dem Fachmann Peter Eschweiler, der gerade an ihrem Rad arbeitet. „Sag deinem Vater, dass man dieses Teil nur mit einer Mutter befestigen kann, die ich heute nicht dabei habe“, weist er die Kleine an und legt ein schwarzes Kunststoffteil in ihren Fahrradkorb. Eschweiler unterstützt die Aktion unentgeltlich, auch für das Material berechnet er nichts.

Weitere Kooperation ist geplant

Der letzte, dessen Rad zwei ADFCler auf Vordermann bringen, ist der 13-jährige Can. „Bei mir war die Lampe vorn kaputt, und gestern sind die Bremsen herausgesprungen“, sagt er. Er ist froh, dass er Hilfe bekommt.

Die Kooperation des Gutenberg-Gymnasiums und der Polizei geht im Februar 2020 mit einer weiteren Aktion weiter. Dann kommt Ehlert zu den Neuntklässlern des Gymnasiums und klärt sie über die Rechtsfolgen von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr auf. Gerade weil diese Altersgruppe Roller fahre oder den Führerschein für begleitetes Fahren mache, habe man die Neuner ausgewählt.

KStA abonnieren