Bewerber gesuchtNoch gibt es viele freie Lehrstellen in Rhein-Erft

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Nils Uijtdewilligen (20) ist beim Erftverband im zweiten Lehrjahr zur Fachkraft für Abwassertechnik.

Nils Uijtdewilligen (20) ist beim Erftverband im zweiten Lehrjahr zur Fachkraft für Abwassertechnik.

Bergheim/Rhein-Erft-Kreis – Bei der Botschaft waren sich alle einige. Sie lautete: „Da geht noch ganz viel.“ Denn Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Brühl, pochte darauf, dass junge Menschen, die im Rhein-Erft-Kreis einen Ausbildungsplatz suchen, diesen auch bekommen.

Imkamp, Vera Lange von der Industrie- und Handelskammer Köln, Robert Lepore von der Handwerkskammer zu Köln sowie Vertreter des Erftverbandes um Vorstand Bernd Bucher stellten in Räumen des Erftverbandes die jüngsten Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt vor – getrennt an zwei großen runden Tischen im weitläufigen Raum „Erft“, sodass alle genügend Abstand halten konnten.

Acht Azubis hat der Erftverband im Ausbildungsjahr 2020 eingestellt, 2021 sollen es wieder acht sein.

Acht Azubis hat der Erftverband im Ausbildungsjahr 2020 eingestellt, 2021 sollen es wieder acht sein.

Aktuell gibt es den Zahlen der Arbeitsagentur nach noch 282 unbesetzte Lehrstellen. 277 Bewerberinnen und Bewerber suchen noch eine Ausbildungsstelle, das sind 142 (105 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Zwischen Oktober 2019 und September 2020 registrierte die Agentur 2274 gemeldete Ausbildungsstellen, das sind 99 (4,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Selbstverständlich leidet auch der Ausbildungsmarkt unter Corona. „Dieses Jahr ist alles anders“, sagte Imkamp. Man habe im Frühjahr sechs bis acht Wochen verloren, in denen die Arbeitsagentur und die Kammern Jugendlichen wegen Corona keine Berufe vorstellen konnten. Eine „Delle“ nennt Vera Lange das. Die IHK Köln hat für den Rhein-Erft-Kreis 5,3 Prozent weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge in den der Kammer angehörigen Berufen registriert. Besonders die Veranstaltungsbranche habe gelitten. Auch wenn der Markt im Sommer wieder etwas aufgeholt hat, fürchtet Lange eine erneute Delle. Lepore berichtete, dass kreisweit 16 Prozent weniger Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen wurden als im Vorjahreszeitraum. Wichtig ist sowohl Imkamp als auch Lange und Lepore, dass Eltern und Jugendliche wissen, dass es noch Ausbildungsstellen gibt, auch jetzt im neuerliche Lockdown.

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Zu den Glücklichen, die einen Platz bekommen haben, gehören Nils Uijtdewilligen (20, Fachkraft für Abwassertechnik) und Veit Schecher (17, Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice). „Wir brauchen gutes Personal“, erklärte Bucher. Die beiden jungen Männer gehören zu den acht Azubis, die der Erftverband 2020 eingestellt hat. Elf Ausbildungsberufe bietet der Erftverband.

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