Nach Meckenheimer Vorbild verschafft Ausbildungsinitiative jungen Leuten eine Perspektive für die Zukunft.
Verträge unterzeichnetInitiative garantiert Schülern in Brühl eine Lehrstelle

Der 14-jährige Adel Fazlic unterzeichnete seinen ersten Vertrag, hier mit Martina Engels-Bremer, Jens Mathias (Zweiter v.r.) und Dieter Freytag.
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18 Verträge hatte die Stadtverwaltung in doppelter Ausführung zur Unterzeichnung vorbereitet. Diese garantieren Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse der Clemens-August-Hauptschule nach erfolgreichem Hauptschulabschluss mit der zehnten Klasse einen Ausbildungsplatz im Handwerk. Vor allem sie, als Hauptakteure der Feierstunde, begrüßte Bürgermeister Dieter Freytag am Dienstagabend im Kapitelsaal des Rathauses. Sie waren zur Vertragsunterzeichnung im Rahmen der Brühler Ausbildungsinitiative, kurz „BrAIn“, gekommen, einige mit ihren Eltern.
Freytag begrüßte außerdem Schulleiterinnen und Schulleiter anderer Brühler Schulen, die offenkundiges Interesse an weiteren Kooperationen zeigten, und Mitglieder der Arbeitsgruppe Schulentwicklung Brühl. Nacheinander rief der stellvertretende Leiter der Abteilung Schule und Sport, Roland Mohlberg, die Schüler zur Unterzeichnung an einen Tisch mit den Vertragsparteien: Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer in Vertretung der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, Schulleiter Jens Mathias und Freytag.
Wer sich anstrengt und Einsatz zeigt, erhält von uns die Zusage für einen Ausbildungsplatz
Zu den ersten Unterzeichnern gehörten der 14-jährige Adel Fazlic, der gerne einmal im Handwerk arbeiten möchte, und Vincent Maucher. Eigentlich wolle er später zur Bundeswehr, aber er wolle sich Optionen offen halten, sagte er. Er würde gerne in einem Beruf arbeiten, in dem Elektronik eine Rolle spiele, sagte derweil Iker Mainou.
„Wer sich anstrengt und Einsatz zeigt, erhält von uns die Zusage für einen Ausbildungsplatz“, brachte Freytag den Inhalt des Vertrages auf den Punkt. Die Ausbildungsgarantie sorge für einen verlässlichen Weg in ein gutes Berufsleben und sichere Fachkräfte für die Stadt und die Region. Das Projekt fördere damit schon früh gezielte Berufsorientierung, ermögliche den Schülern Kontakte zu verschiedenen Betrieben, um Berufe kennenzulernen und letztlich die Ausbildung zu finden, die perfekt passe.
„BrAIn schlägt eine echte Brücke zwischen Schule, Beruf und Zukunft“, sagte Engels-Bremer. Die Vereinbarung sei ein Versprechen auf Gegenseitigkeit, Schülerinnen und Schüler würden ihr Bestes in der Schule geben für eine faire Chance zur Ausbildung in Betrieben. „BrAIn“ stehe nicht nur für kluge Köpfe, sondern für Bildung, Respekt, Ausbildung, Initiative und Nachhaltigkeit. Eines sei klar: „Unsere Jugendlichen sind die Fachkräfte, die Macherinnen und Macher von morgen. Sie verdienen Perspektiven, auf die sie bauen können.“
Als „Versprechen auf Augenhöhe“ bezeichnete Schulleiter Mathias die Vertragsunterzeichnung. Er erinnerte die Schüler an ihren Teil der Abmachung. Neben einem Schulabschluss nach der zehnten Klasse als Voraussetzung dürfe es nicht zu unentschuldigten Fehlstunden kommen und keine Minderleistungen geben. Bedingung sei pünktliche Teilnahme am Unterricht, die Einhaltung der Schulordnung, das Absolvieren aller Betriebspraktika und soziales Engagement in Arbeitsgemeinschaften und Ehrenämtern.
Inspiration für die Initiative stammt aus Meckenheim
Die Idee, mit „BrAIn“ nicht nur Unterricht und Abschlüsse anzubieten, sondern eine verbindliche Perspektive danach, sei vor zwei Jahren von der Arbeitsgruppe Schulentwicklung Brühl geboren worden, führte Mathias aus.
Die Inspiration habe die Arbeitsgruppe aus Meckenheim bezogen, dort gebe es bereits seit einigen Jahren ein erfolgreiches Modell namens „MeGA“: „Meckenheimer Garantie für Ausbildung“. Mathias bedankte sich bei der Kreishandwerkskammer für die offene Zusammenarbeit und den Ausbildungsbetrieben, die die Garantie erst ermöglichten.