Kritik an PlänenBrühl fordert Nachbesserungen für geplante Deponie-Aufstockung

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Die Deponie Vereinigte Ville soll erweitert werden. 

Brühl – Nach Erftstadt und dem Rhein-Erft-Kreis erläuterte nun auch die Stadt Brühl ihre Einschätzung zu den Plänen von RWE Power, Remondis und der AVG Köln, die von ihnen betriebene Mülldeponie Vereinigte Ville bis Ende des Jahrhunderts deutlich aufzustocken. Diese Stellungnahme geht im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens an die zuständige Bezirksregierung Arnsberg.

Bemängelt wird dabei die geplante Rekultivierung. 1982, bei der ursprünglichen Planung, sei eine forstwirtschaftliche Rekultivierung auf rund 50 Hektar festgesetzt gewesen, übrig geblieben seien nur mehr 1,4 Hektar Gebüsch, heißt es.

Stadt Brühl fordert weitere Artenschutzmaßnahmen

Gefordert wird eine drei Meter starke Erdabdeckung auf 50 Hektar für Gehölze und zwei Meter Erde über der übrigen Deponiefläche. Vorgesehen ist bislang nur eine Erdschicht von einem Meter Stärke. „Mit einer Substratdicke von drei Metern kann eine artenreichere und nachhaltigere Biotopausstattung erreicht werden“, heißt es.

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Die stärkere Erdschicht sei zudem vorteilhaft für den Wasserhaushalt. Auch eine stärkere Beachtung der Funktion des angrenzenden Bleibtreusees als Lebensraum für seltene Tierarten wird angemahnt. So fehle etwa eine artenschutzrechtliche Betrachtung der Errichtung des Einlaufbauwerkes in den See. Eingefordert werden auch weitere Artenschutzmaßnahmen.

Kann Deponiegelände für Solarpark genutzt werden?

Die Stadt kritisiert, dass in der Vorprüfung nicht auf die bestehende Verbindung des Gewässersystems Bleibtreusee und Heider Bergsee eingegangen wird. Außerdem solle festgehalten werden, dass die Kosten für die nach der Rekultivierung nötigen Umweltschutzmaßnahmen vom Betreiber getragen werden. Die Behörde solle prüfen, ob das Deponiegelände später für einen Solarpark genutzt werden könne.

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Ergänzt wurde die Stellungnahme um Anregungen aus dem Umweltausschuss. So hatte Martin Bender (Grüne) gefordert, angesichts der zu erwartenden technischen Weiterentwicklungen in der Abfallwirtschaft sowie der sich verändernden klimatischen Situation die für den Betrieb nötigen Bescheide alle zehn Jahre zu aktualisieren. Dr. Rudolf Fiedler (CDU) setzte sich erfolgreich dafür ein, eine Berechnung der Auswirkungen auf die Windverhältnisse durch die Aufstockung der Deponie einzufordern.

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