Leihräder und E-Bikes für BrühlDrei Anbieter stellen ihre Konzepte vor

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Künftig könnte es in Brühl Fahrräder und E-Bikes zur Ausleihe geben. Diese würden insbesondere an Bahnhöfen platziert.

Künftig könnte es in Brühl Fahrräder und E-Bikes zur Ausleihe geben. Diese würden insbesondere an Bahnhöfen platziert.

Brühl – In Großstädten und benachbarten Kommunen ist es bereits Alltag, nun will man auch in Brühl ein Verleihsystem für Fahrräder und E-Bikes etablieren. Politik und Verwaltung sehen darin eine Alternative zum motorisierten Verkehr und eine gute Ergänzung des ÖPNV. Zuletzt hatte der Rückzug des E-Scooter-Anbieters Lime aus der Schlossstadt für Diskussionen gesorgt.

Mit der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH (REVG), der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) und dem niederländischen Unternehmen Dott stellten drei potenzielle Anbieter im städtischen Verkehrsausschuss ihre Konzepte vor. Diese unterscheiden sich bei den Fahrzeug-Flotten, der Gestaltung und Zahl von Stationen und der Preisstruktur.

RVK will nur Räder mit Elektromotor

Die RVK, Partner beim Betrieb der Stadtbusse, will ihr in benachbarten Kreisen bestehendes E-Bike-Verleihsystem in Brühl anbieten. Dort kooperiert man mit dem Unternehmen Nextbike. Für 30 E-Bikes sollen drei Stationen mit einer Auflademöglichkeit errichtet sowie weitere Abstellzonen gekennzeichnet werden. Fahrräder ohne elektrischen Antrieb sollen nicht verliehen werden. Die RVK rechnet mit einer einmaligen Investition in Höhe von 110.000 Euro sowie jährlichen Kosten von 33.000 Euro.

Der REVG schwebt die Integration Brühls in ein künftiges kreisweites Verleihsystem vor, dessen Betrieb man mittels einer Ausschreibung an einen Bewerber vergeben will. Für Brühl seien 88 Fahrräder sowie E-Bikes und Lastenräder angedacht, erklärte REVG-Geschäftsführer Walter Reinarz. Das System soll ebenfalls auf fixen Stationen basieren. 13 davon seien zunächst im Stadtgebiet vorgesehen, so Reinarz, der ein lebendiges System verspricht, das sich den Bedürfnissen der Nutzer anpasst. Die Kosten könne man erst beziffern, wenn die Ergebnisse der Ausschreibung vorlägen, betonte Reinarz. Laut Vorlage der Stadtverwaltung belaufen sich die jährlichen Kosten für die 88 Fahrräder auf 85.000 Euro. Hinzu kommt eine einmalige Investition von 13.000 Euro für die Stationen. Für Lastenräder und E-Bikes würden weitere Ausgaben fällig.

Dott setzt auf große Flotte

Mikromobilitätsanbieter Dott würde gerne im Auftrag der Stadt 300 E-Scooter und 200 E-Bikes an rund 100 Stationen im Stadtgebiet verteilen. E-Lastenräder könnten über ein Partnerunternehmen später hinzukommen. Da die E-Bikes von Dott mit Austauschakkus betrieben werden und vor Ort keinen Ladesäulen benötigen, fallen abgesehen von der ohnehin geplanten Einrichtung von E-Scooter-Abstellflächen keine Investitionskosten an. Dott setzt bei seinem Angebot voraus, dass ein Viertel der Fahrten subventioniert werden. Dabei bestünde die Möglichkeit, nur bestimmte Routen zu finanzieren. Rund 90.000 Euro könnte das die Stadt jährlich kosten, rechnete Dott vor.

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„Des Weiteren sieht man es als Voraussetzung für ein Engagement in Brühl an, dass die aus Sicht des Unternehmens unverhältnismäßig hohen Sondernutzungsgebühren für Mikromobilitätsangebote reduziert werden“, so die Verwaltung. Das Unternehmen hatte zuletzt den Rückzug seiner Roller-Flotte aus Brühl angekündigt, weil dort künftig pro Gefährt 50 Euro jährlich fällig werden.

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