Sauberkeit, Komfort, OrientierungDiese Bahnhöfe im Rhein-Erft-Kreis fallen durch

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Da ist es mit einmal durchwischen nicht getan: Der Bahnhof in Bergheim landet im Vergleich von 199 Stationen auf dem viertletzten Platz. Übler sieht es im Rhein-Erft-Kreis nur in Quadrath-Ichendorf aus.

Da ist es mit einmal durchwischen nicht getan: Der Bahnhof in Bergheim landet im Vergleich von 199 Stationen auf dem viertletzten Platz. Übler sieht es im Rhein-Erft-Kreis nur in Quadrath-Ichendorf aus.

Rhein-Erft-Kreis – Jeder vierte der 16 Bahnhöfe und Haltepunkte in der Region weist nach Ansicht von Profitestern des Nahverkehr Rheinland (NVR) erhebliche Mängel in puncto Sauberkeit, Komfort und Orientierung auf.

Es handelt sich um Bergheim, Bergheim-Zieverich, Bergheim- Quadrath-Ichendorf und Frechen-Königsdorf. Im Stationsbericht für 2021 landen sie im Ranking aller 199 Stationen im NVR-Verbundgebiet in der Kategorie „nicht akzeptabel“ auf den hinteren Plätzen.

Als „noch akzeptabel“ wurden die Haltepunkte Bedburg, Kerpen-Buir, Bergheim-Glesch, Kerpen-Horrem und -Sindorf eingestuft. Sieben Stationen gelten als „mindestens akzeptabel“. Brühl, Brühl-Kierberg, Erftstadt, Hürth, Bergheim-Paffendorf, Pulheim und -Stommeln.

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Graffiti, wohin das Auge reicht. Am Bahnhof in Bergheim kommen Reinigungskräfte an ihre Grenzen.

Graffiti, wohin das Auge reicht. Am Bahnhof in Bergheim kommen Reinigungskräfte an ihre Grenzen.

Besonders auffällig ist der Absturz des Bahnhofs Frechen-Königsdorf: 2020 erhielt er noch 90,24 von 100 Punkten und landete im grünen Bereich. Ein Jahr später reichte es nur noch für 82,86 Zähler. Bemängelt wurde der Zustand der Vitrinen und des Wetterschutzes. Außerdem gab es Abstriche wegen der geringen Anzahl an Abfallbehältern und wegen Graffiti an den Zugängen und an den Bahnsteigen. Defekte Aufzüge führten ebenfalls zu Punktabzügen.

NVR: Bahnhöfe im Rheinland sind besser geworden

Insgesamt sind die Bahnhöfe im Rheinland nach NVR-Angaben besser geworden. Der Großteil der Bahnhöfe in unserer Region befindet sich bei der Bewertungsskala im „grünen Bereich“. Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltestellen mit nicht mehr akzeptablen Mängeln ist dementsprechend gesunken und befindet sich nun wieder auf dem Stand von 2019: Sie sank von zehn Prozent (21 Stationen) im Jahr 2020 auf vier Prozent (acht Stationen) im Jahr 2021 – gleich vier davon im Rhein-Erft-Kreis. Auffällig selbst in der Millionenstadt Köln erscheinen nur zwei Bahnhöfe auf der tiefroten Mängelskala. Bereits zum neunten Mal hatte der NVR die Sauberkeit, den Zustand von Sitzgelegenheiten, aber auch die Barrierefreiheit untersucht und bewertet. Diesmal wurden beinahe alle Stationen erstmals zwei Mal komplett von den NVR-Testern in Augenschein genommen.

In der besten Kategorie landeten 2021 insgesamt 149 Stationen, dies entspricht einem Anteil von 75 Prozent. 2020 waren im grünen Bereich lediglich 126 Stationen (63 Prozent), wie der NVR mitteilte.

Bahnhöfe in Rhein-Erft: Graffiti machen Sorgen

Der NVR will bis 2029 im Rhein-Erft-Kreis und der Region 14 Bahnhöfe verschönern. Mit dabei sind auch der Bahnhof in Quadrath-Ichendorf und der Bahnhof Kerpen-Sindorf, heißt es vom Nahverkehr Rheinland. Unter die Verschönerung fallen kurzfristige Verbesserungen wie mehr Hinweisschilder. Aber auch langfristige Verschönerungen von Gebäuden und Vorplätzen sind vorgesehen, um das Bahnfahren attraktiver zu machen. In einem ersten Schritt begutachten jetzt die Deutsche Bahn und der NVR die 14 Bahnstationen und entscheiden dann mit den Kommunen, was gemacht werden muss. Um Verbesserungen zu erzielen, „wurden gerade Stationen aus dem nicht mehr akzeptablen Bereich in Modernisierungsprogramme aufgenommen“, sagte NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober. Sorgen bereite dem NVR aber weiterhin die Verunreinigung mit Graffiti. Hier habe man in den letzten Jahren eine erhebliche Zunahme wahrgenommen.

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Am Bahnhof in Kerpen-Sindorf drücken aber mehr als nur „Verschönerungs-Sorgen“. Die Station war 2018 zum schlechtesten Bahnhof im Rheinland gewählt worden. Unter anderem ist dort der Bahnsteig, an dem drei S-Bahnlinien verkehren zu kurz und zu schmal. Zu den Stoßzeiten drängen sich dort die Pendler. Die dringend notwendige Erweiterung wird noch etwas dauern. Deutsche Bahn und NVR planen den Umbau bis 2028.

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