A1/A61Darum wird die Anschlussstelle bei Erftstadt noch nicht freigegeben

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Auf der Autobahn rollt der Verkehr in Richtung Süden, die Abfahrt Erftstadt ist aber immer noch gesperrt.

Auf der Autobahn rollt der Verkehr in Richtung Süden, die Abfahrt Erftstadt ist aber immer noch gesperrt.

Erftstadt – Seit einigen Tagen rollt der Verkehr wieder auf der Autobahn 61, zumindest an Erftstadt vorbei in Richtung Süden. Und tatsächlich: „Der Schwerlastverkehr ist etwas weniger geworden“, sagt der Dirmerzheimer Ortsbürgermeister Wilfried Esser.

Doch nach wie vor ist die Lage in Erftstadt angespannt – nicht zuletzt, weil die Anschlussstelle Erftstadt an der A1/A61 immer noch gesperrt ist. Und das wird bis voraussichtlich Ende Oktober so bleiben. Dann soll das letzte zu reparierende Stück der Bundesstraße 265 freigegeben werden. Und gleichzeitig auch die Autobahn-Anschlussstelle.

A1/A61: Aus diesem Grund wird die Abfahrt noch nicht geöffnet

Warum man nicht schon jetzt die Abfahrt öffnet – in Richtung Lechenich ist die B 265 ja befahrbar – erklärt der Landesbetrieb Straßen NRW: Das würde keine Erleichterung bringen, im Gegenteil, das Chaos könnte noch schlimmer werden. Denn dann, sagt Sprecher Torsten Gaber, würden Verkehrsteilnehmer beispielsweise aus Brühl oder Hürth versuchen, über Nebenstraßen und durch die Orte zur Auffahrt zu gelangen.

Auch, wer in Richtung Lechenich abfahre, müsse sich seinen Weg durch die Stadt suchen. „Wir wollen die Dinge ja nicht verschlimmbessern“, sagt der Erftstädter Pressesprecher Christian Kirchharz. Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass es besser sei, die Anschlussstelle noch geschlossen zu halten, zumal sie auch für den Baustellenverkehr genutzt werde.

Tempo-30-Tafeln werden zur Gefahr in Erftstadt

In den Orten, die besonders unter den vielen Autos und Lastwagen leiden, hat die Stadtverwaltung Tafeln aufgestellt, die ein lächelndes Gesicht zeigen, wenn jemand 30 Stundenkilometer fährt, und ein grimmiges, wenn jemand schneller unterwegs ist. Das Problem: An den meisten Stellen ist Tempo 50 erlaubt. Der Versuch, „die Autofahrer zu sensibilisieren“, hatte allerdings zum Teil gefährliche Folgen, weil schnellere Autos diejenigen überholten, die nur 30 Stundenkilometer fuhren. So sei es vorgekommen, dass Leute an den Warntafeln auf die Straße gelaufen seien, um den Verkehr zu bremsen, teilt es die Stadtverwaltung mit.

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Nun werden die Tafeln auf Tempo 50 umgestellt. Der ADAC äußert sich ohnehin kritisch zu der Aktion. „Die Anzeige muss die tatsächliche Regelung widerspiegeln“, sagt Roman Suthold, Mobilitätsexperte beim ADAC Nordrhein. Die Verwaltung hätte sich seiner Ansicht nach erstmal mit der Polizei, dem Kreis und auch der Bezirksregierung zusammensetzen sollen. „Besser eine dauerhafte Lösung als ein Schnellschuss, den man dann wieder zurückziehen muss.“

Ortsbürgermeister Esser: „Hauptsache, die Raserei hört auf“

Ortsbürgermeister Esser allerdings war von den leuchtenden Tempo-30-Smileys angetan. „Hauptsache, die Raserei hört auf“, sagt er. Längerfristig sieht er allerdings nur eine Umgehungsstraße als Lösung für die geplagten Bürger. Denn seit weniger Lastwagen durch den Ort führen, werde umso schneller gefahren – auch an der berüchtigten Engstelle an der Kirche.

Die Verkehrssituation nach der Hochwasserkatastrophe wird auch Thema der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Straßen und des Ausschusses für Öffentliche Ordnung und Sicherheit sein, die am Donnerstag, 6. Oktober, 18 Uhr, im Rathaus stattfindet.

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