ErftstadtKeine Bücherei im ehemaligen Kaufhaus Könen – Fraktionen fordern Konzept

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Gut erreichbar  wäre der neue Standort einer Bücherei in dem Gebäude an der Bonner Straße (im Bildhintergrund).

Erftstadt – Die Stadt wird keine Teile des ehemaligen Kaufhauses Könen an der Bonner Straße in Lechenich mieten, um dort eine zentrale Bücherei unterzubringen.

Einstimmig lehnte der Kulturausschuss die von der Verwaltung vorgeschlagene Anmietung ab. Die Fraktionen bemängelten erneut, dass bis heute kein schlüssiges Konzept für die Zukunft der Büchereien erarbeitet worden sei.

SPD-Fraktionschef Bernd Bohlen empfahl der Verwaltung einen Neuanfang. Der Ausschuss forderte die Verwaltung erneut auf, das in Auftrag gegebene Konzept für die Zukunft der Büchereien vorzulegen. Bis es vorliege, werde weder die Bücherei in Liblar gekündigt noch über eine Verlagerung der Hauptstelle in Lechenich vom Schulzentrum zur Innenstadt diskutiert.

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Bei den Haushaltsplanberatungen für 2015 hatten CDU, SPD und Freie Wähler beschlossen, die Filialen der Stadtbüchereien an einem neuen Standort zusammenzulegen und die Artothek zu schließen. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. Eine von der Verwaltung daraufhin vorgeschlagene Schließung des Standortes in Liblar und die Zusammenlegung der Büchereien am Standort Lechenich (Schulzentrum) hatte der Ausschuss seinerzeit abgelehnt. Auch damals wurde ein Konzept vermisst. Somit bleibe die Bücherei in Liblar zunächst weiter bestehen, erklärt Ausschussvorsitzende Marion Sand (Grüne). Auch wenn der Status quo für alle unbefriedigend sei. „Wir haben in der Büchereifrage das Ziel noch nicht erreicht“, so Sand. Es sei auch aus finanziellen Gründen nicht sinnvoll, die Räume im ehemaligen Kaufhaus anzumieten, betont Christian Kirchharz (CDU). Denn das koste 100 000 Euro pro Jahr mehr, als die Miete für die beiden bestehenden Büchereien ausmache. „Dann hätten wir auch gleich über einen Neubau nachdenken können.“

Fatale Folgen

Für Bürgermeister Volker Erner ist der Standort Bonner Straße nach wie vor optimal. Er biete genug Fläche, verfüge über Parkplätze und sei gut mit dem Bus zu erreichen. Mit der Ablehnung sei eine Chance vertan worden. „Ich hätte mir gewünscht, dass der Ausschuss Mut aufbringt und sich als letzten Schritt für den städtischen Vorschlag entscheidet. Ich wage zu bezweifeln, dass sich die Politik tatsächlich auf einen gemeinsamen Standort einigen wird. Die Kosten einer eventuellen Alternative wären mindestens genauso hoch.“ Erner befürchtet, dass das frühere Kaufhaus Könen weiter leer steht. Das könne fatale Folgen für den Lechenicher Einzelhandel haben.

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