Erftstädter TennisvereinVorsitzender überlebt die Flut auf dem Dach der Fahrradanlage

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Das Hochwasser hat die Anlage und das Vereinsheim des Vereins Tennissport Erftstadt zerstört.

Das Hochwasser hat die Anlage und das Vereinsheim des Vereins Tennissport Erftstadt zerstört.

Erftstadt-Liblar – „Totalschaden an der Anlage und am Clubheim.“ Ferdi Uhde, Vorsitzender des Vereins Tennissport Erftstadt, macht sich keine Illusionen. Die Flutwelle hat vor drei Wochen die Plätze durchwühlt, Pflastersteine herausgerissen, eine Wand des Vereinsheims weggespült.

Immerhin hat das Dach gehalten, unter dem die Vereinsmitglieder ihre Fahrräder abstellen. Zum Glück: Denn auf diesem Dach haben Ralf Schüssler, zweiter Vorsitzender des TSE, und ein Mitarbeiter eines Elektrogeschäfts das Hochwasser überlebt. Stundenlang hätten sie dort gesessen, bis ein Hubschrauber sie gerettet habe, berichtet Uhde.

Erftstadt: Anlage soll zur nächsten Saison bespielbar sein

„Die Anlage für die Fahrräder haben wir im Frühjahr selbst gebaut“ , erzählt der Vereinsvorsitzende. In den vergangenen fünf Jahren habe der TSE rund 140.000 Euro in sein Gelände in der Schwarzau zwischen Liblar und Blessem investiert. 38.000 Euro betrage das Restdarlehen noch.

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Dass ihm die Mitglieder weglaufen, weil keine Tennisplätze mehr da sind, befürchtet Uhde nicht. Als der Spielbetrieb wegen Corona geruht habe, hätten sie dem Verein auch die Treue gehalten. Außerdem zeigten sich umliegende Tennisclubs solidarisch und räumten den Erftstädtern Spielzeit ein. Zur nächsten Saison solle die Anlage wieder bespielbar sein, sagt er – „arbeiten können wir ja“.

Tennissport Erftstadt: Verein aus Sachsen spendet 1100 Euro

Die Hilfsbereitschaft, die der Erftstädter Verein erfährt, beeindruckt und rührt den Vorsitzenden. Der Tennisverein aus Döbeln habe 1100 Euro gespendet. „Ich musste erst einmal nachschauen, wo der Ort liegt“, erzählt er. Nicht nur aus Sachsen, auch aus dem Münsterland kommt Unterstützung. Ein Verein in Legden hat die Einnahmen aus einem Turnier im September zugesagt.

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Keine Frage, dass sich auch der TSE großzügig zeigt. Beim Ortstermin mit einem Bauunternehmen bemerkte ein Mitarbeiter, dass genau die Balken, die das Terrassendach am Vereinsheim tragen, in einer Bad Münstereifeler Schule benötigt würden. So leisten die Tennisspieler ihren Beitrag in der schwer getroffenen Kurstadt. 

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