Haus Germania in ErftstadtUnternehmer plant Hotel mit 40 Zimmern

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Erftstadt-Lechenich – Ein Ende des Mangels an Hotelzimmern in Erftstadt, insbesondere in Lechenich, ist in Sicht. Seit Jahren beschäftigt sich die Kommune mit dem Thema, gab sogar ein Gutachten in Auftrag. Die CDU-Kommunalpolitikerin Marianne Ludemann hatte vor dreieinhalb Jahren schon einen Antrag gestellt, ein Hotel anzusiedeln.

Am liebsten wäre den Fraktionen gewesen, Hotelneubauten entstünden ortsnah in den Stadtteilen. Doch weder hier noch im Wirtschaftspark fand sich bislang ein Investor. Nun aber will der 32-jährige Hotelfachmann Niko Crnov ein Projekt an der Bonner Straße realisieren. Bis zu 40 neue Zimmer sind geplant. Einschließlich der zehn vorhandenen wäre das neue Hotel dann eines der größten im weiteren Umkreis.

Baulücke schließen

Laut Crnov gibt es nicht nur große Nachfrage an Zimmern, sondern auch an Veranstaltungsräumen. Aus unternehmerischer Sicht bestehe dringender Handlungsbedarf.

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Das neue Hotel soll im hinteren Bereich des Grundstücks entstehen. Und zwar genau dort, wo bislang noch industriell genutzte Hallen stehen. Zum anderen sind Zimmer geplant in einem Neubau neben Haus Germania. Die etwa zehn Meter breite Baulücke wird durch einen dreigeschossigen Bau geschlossen. Ein Teil im Erdgeschoss wird als Zu- und Ausfahrt einer Tiefgarage mit etwa 40 Stellplätzen genutzt, die unter dem Innenhof entsteht.

Hier soll auch Gartenwirtschaft betrieben werden. Diese soll anknüpfen an gute alte Zeiten der Schlossstadt. Aus diesem Grund auch soll die verklinkerte Fassade des Hauses Germania verändert werden. Und zwar in Anlehnung an das historische Vorbild. „Die alte Fassade wird zeitgenössisch zitiert“, erläutert Engelbert Zepp vom Architekturbüro Zepp. Der alte Schriftzug, Ornamentik und Zierwerk aus Holz sollen in ihrer Formgebung die Reihe imposanter Bürgerhäuser – wie beispielsweise das benachbarte Gebäude des Bauunternehmers Gottfried Popp – fortsetzen. Unternehmer Crnov hatte vor fünf Jahren den gastronomischen Betrieb seiner Eltern im Haus Germania, das Platz für etwa 200 Gäste bietet, übernommen. „Im Vorderbau wird Altes bewahrt, im hinteren Grundstücksbereich entsteht das Moderne. Beides wird miteinander verbunden“, kündigt Crnov an. Der eingeschossige Anbau im hinteren Bereich wird aufgestockt. Hier sind zusätzliche Seminar- und Versammlungsräume geplant. Durch eine geschlossene Bebauung an der Bonner Straße, den aufgestockten Verbindungstrakt und den Neubau im hinteren Grundstücksbereich Richtung Drosselweg entsteht laut Architekt Zepp ein Hofcharakter.

Der Hotelneubau biete zugleich Schallschutz zur Nachbarbebauung. Der Neubau schaffe nicht nur Platz für Übernachtungen und Veranstaltungen, er schafft laut Crnov auch neue Arbeitsplätze. Zum bisher 13-köpfigen Personal sollen bis zu sieben weitere Mitarbeiter hinzukommen.

Bürger werden informiert

Die Stadtverwaltung begrüßt die Pläne. „Das Vorhaben ist ein toller Baustein in diesem Bereich der Bonner Straße, was der Aufwertung dient. Er ist wohltuend und wichtig“, sagt Baudezernentin Monika Hallstein. Es werde eine freiwillige frühzeitige Bürgerinformation geben. Derzeit werde der Termin dafür abgestimmt. Im Ausschuss für Stadtentwicklung gab es grünes Licht für die Neubaupläne und Zustimmung von allen Fraktionen. Das letzte Wort hat der Stadtrat, der am kommenden Dienstag tagt.

Dann kann ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, bei dem der Investor die Planung vorantreibt. Bei optimalem Verlauf der Vorberatungen in den Gremien ist laut Zepp in etwa einem Jahr mit Baubeginn zu rechnen. Ende 2017 oder Anfang 2018 könnte das neue Gebäudeensemble fertig sein.

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