Gegen Gewalt im Hambacher ForstIGBCE und Verdi planen Gegendemo zum Klimacamp

Lesezeit 2 Minuten
Klimacamp 2017

Szene vom Klimacamp 2017

Bergheim/Rhein-Erft-Kreis – Parallel zu dem von Umweltschützern geplanten Klimacamp, das von Samstag, 11., bis Mittwoch, 22. August, in der Nähe von Erkelenz stattfinden soll, werden auch die beiden Gewerkschaften Verdi und IGBCE gemeinsam Aktionen durchführen. Das kündigte die IGBCE gestern an. Laut Bezirksleiter Manfred Maresch sollen die Aktionen mit Infoständen, an denen sich Mitarbeiter aus Kraftwerken und Tagebauen von RWE Power beteiligen werden, von Montag, 13., bis Freitag, 17. August, in Bergheim, Eschweiler, Grevenbroich, Düren und Aachen stattfinden.

In Bergheim gibt es am Montag zwischen 9 und 13 Uhr einen Infostand an der Hauptstraße 27-29 in der Fußgängerzone.

Dort können sich die Passanten über den „Revier-Appell“ informieren, der von zahlreichen Politikern unterschrieben wurde. Darin werden „belastbare und nachhaltige Zukunftskonzepte“ für das Rheinische Revier gefordert: „Wir brauchen einen Einstieg in einen Strukturwandel, der gute Industriearbeit sichert“, heißt es darin.

Alles zum Thema RWE

Belastbares Zukunftskonzept gefordert

Appelliert wird an die Braunkohlekommission und die Politiker in Berlin. Gewarnt wird vor einem „überhasteten, unkontrollierten Ausstieg aus der Kohle“. 2022 werde das letzte Atomkraftwerk in Deutschland abgeschaltet, so die Gewerkschaften: „Die Herausforderung ist dabei, sicherzustellen, dass auch dann nirgends das Licht ausgeht.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Da die Stromerzeugung aus Wind und Sonne zwar wachse, aber auch schwanke, müsse die Stromspeicherung verbessert werden. Auch die deutschen Stromnetze reichten noch nicht aus. „Und der Netzausbau geht nur langsam voran.“ Der Import von Strom aus anderen Ländern sei keine Lösung. Die Kohlekraftwerke müssten so lange verfügbar bleiben, „bis der maximale Strombedarf aus anderen Quellen wettbewerbsfähig gesichert werden kann – auch nachts und bei Windstille“, fordern die Gewerkschaften. Grundsätzlich sagen die Arbeitnehmervertreter zur angespannten Lage im rheinischen Braunkohlerevier: „Lange bevor bestehende Anlagen auslaufen, müssen in der Heimat der Menschen neue Jobs entstehen.“

Maresch betonte, die Gewerkschaften wollten den Focus auf „die anhaltend hohe Zahl an Gewalt- und Straftaten im Hambacher Forst und an anderen Stellen“ legen. Am Donnerstag, 16. August, soll dazu ab 22 Uhr das Kraftwerk Weisweiler mit dem Logo der Aktion „Schnauze voll von Gewalt“ angestrahlt werden.

KStA abonnieren