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Zeichen der SolidaritätHürth benennt Straße nach der ukrainischen Partnerstadt

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Das Luftbild zeigt den Zubringer vom Hürther Bogen zur Ortsumgehung Hermülheim (B26n), der in Peremaschljany-Straße umbenannt wird.

Der Abzweig vom Kreisverkehr an der Luxemburger Straße zur Ortsumgehung wird in Peremyschljanystraße umbenannt.

Die Peremyschljanystraße führt vom Kreisverkehr an der Luxemburger Straße zur Ortsumgehung. Anlieger gibt es dort nicht.

Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung zwei neue Straßennamen festgelegt. Der zentrale Platz an der ehemaligen Radrennbahn im Stadionpark Alt-Hürth wird den Namen „Jean-Breuer-Platz“ tragen. Damit würdigt die Stadt den im April im Alter von 87 Jahren verstorbenen Radsportler. Außerdem wird eine gut 100 Meter lange Verbindungsstraße in Hermülheim nach der Partnerstadt Peremyschljany in der Ukraine benannt.

In seiner 38-jährigen Karriere als Radsportler hat Johannes „Jean“ Breuer über 1100 Rennen im In- und Ausland bestritten und neben dem Weltmeistertitel von 1974 in Montreal zahlreiche weitere bedeutende Meisterschaften gewonnen. Für seinen Heimatverein, die Radsport-Gesellschaft Hürth, fuhr er 185 Siege ein.

Hürth: Platz am Stadionpark wird nach Radsportlegende benannt

Als Vorsitzender organisierte Breuer zahlreiche Steherrennen auf der Radrennbahn am Stadion in Alt-Hürth, die früher Tausende Zuschauer lockten. Zuletzt hatte sich Breuer, dem die Stadt 2000 den Ehrenring verliehen hatte, für den Erhalt und die Sanierung der maroden Bahn eingesetzt, die jetzt als Herzstück des Stadionparks in ein Amphitheater mit Spielbereich umgebaut wird.

Der Abzweig vom Kreisverkehr Luxemburger Straße/Hürther Bogen zur Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) trägt künftig den Namen „Peremyschljanystraße“. Seit 2021 verbindet Hürth eine Städtepartnerschaft mit Peremyschljany im Westen der Ukraine, rund 50 Kilometer südöstlich von Lwiw (Lemberg). Der Ältestenrat hatte die Benennung auch als Ausdruck der Solidarität mit den unter den Folgen des russischen Angriffskriegs leidenden Ukrainern empfohlen.

Diskussion im Hürther Stadtrat über den gewählten Straßenabschnitt

Im Stadtrat gab es eine kurze Diskussion über die Straßenbenennung. Der frühere Beigeordnete Christian Karaus, heute FDP-Stadtverordneter und Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins, empfand den gewählten Straßenabschnitt als unangemessen, es handele sich um eine „seelenlose, vierspurige Straße“. Stattdessen schlug der gebürtige Berliner die Umbenennung des Berliner Platzes zwischen Hürth-Park und dem Burgpark Hermülheim nach der ukrainischen Partnerstadt vor. An beiden Adressen gibt es keine Anlieger.

Bürgermeister Dirk Breuer hielt dagegen, der gewählte Straßenabschnitt sei von zentraler Verkehrsbedeutung für Hürth und verschaffe dem Namen der Partnerstadt damit Aufmerksamkeit. Karaus enthielt sich schließlich bei der Abstimmung, alle anderen Ratsmitglieder stimmten für den Verwaltungsvorschlag.

In Hürth sind bereits Straßen nach den Partnerstädten Spijkenisse (heute Nissewaard, Niederlande), Thetford (England), Argelès-sur-Mer (Frankreich), Skawina (Polen) und Kabarnet (Kenia) benannt.