Ex-FC-Profi aus KerpenAdam Matuschyk will mit dem 1. FC Düren die Bayern ärgern

Lesezeit 4 Minuten
Adam Matuschyk im Jahr 2013, damals noch im Trikot des 1. FC Köln

Adam Matuschyk im Jahr 2013, damals noch im Trikot des 1. FC Köln

  • Der ehemalige FC-Profi Adam Matuschyk trifft im DFB-Pokal mit dem 1. FC Düren auf Bayern München.
  • Vor dem Duell mit dem deutschen Rekordmeister spricht der Kerpener über seine schönsten Momente beim 1. FC Köln und einen legendären Sieg gegen die Bayern.
  • Und er erklärt, wieso er mit 31 Jahren ausgerechnet beim 1. FC Düren unterschrieben hat.

Kerpen/Düren – Kurz vor der ersten Teilnahme im DFB-Pokal gegen den Deutschen Meister und Champions-League-Sieger FC Bayern München gelang dem 1. FC Düren mit der Verpflichtung des ehemaligen FC-Spielers Adam Matuschyk ein richtiger Transfer-Coup. Der 31-Jährige, der seit seiner Zeit beim 1. FC Köln seinen Lebensmittelpunkt in Kerpen-Buir hat, schloss sich dem Fünftligisten an, obwohl er weiterhin im Profifußball hätte bleiben können.

Jedoch möchte der mehrfache polnische Nationalspieler demnächst mehr Zeit mit seiner Familie im Rhein-Erft-Kreis verbringen und verfolgt mit den Dürenern ambitionierte Ziele. Im Gespräch mit Matthias Breuer wirft Matuschyk einen kleinen Blick in die Vergangenheit und zeigt auf, was ihm zukünftig am wichtigsten ist.

Am Donnerstag treffen fast alle Spieler des 1. FC Düren erstmals auf den FC Bayern. Sie hingegen spielten schon mehrfach mit dem FC gegen die Münchener. Was wird diesmal anders für Sie sein?

Von der Grundvoraussetzung unterscheidet sich nicht so viel, weil man gegen die Bayern in der Regel immer Außenseiter ist. Der Klassenunterschied ist jetzt noch etwas deutlicher und es wäre eine noch größere Sensation, wenn wir gewinnen würden.

Zur Person

Adam Matuschyk wurde am 14. Februar 1989 in Gleiwitz geboren. Von 2003 bis 2008 spielte er in der Jugend des FC und wurde dort später Profi mit weiteren Stationen u.a. in Düsseldorf, Braunschweig und Uerdingen. Der EM-Teilnehmer von 2012 spielt nun beim Mittelrheinligisten 1. FC Düren. Der 31-Jährige wohnt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern in Buir. (ksta)

Einen Sieg gegen die Bayern konnten Sie mit dem FC in der Saison 2010/11 erringen. Wie gut erinnern Sie sich noch an das Spiel und an Ihren Anteil zum Ergebnis?

Das Spiel ist ein absolutes Highlight meiner Karriere, denn gegen die Bayern gewinnt man ja nicht alle Tage. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie wir zur Halbzeit 0:2 hinten lagen und enttäuscht in der Kabine saßen. Dort haben wir uns aber zusammengeschworen und wollten vor den eigenen Fans alles geben. Dass ich dann noch mit dem Kopf die Vorlage zum 3:2-Siegtreffer für Milivoje Novakovic geben konnte, machte das ganze umso schöner.

Lieferte dieses Spiel und Ihre daraus gewonnene Erfahrung für die Elf von Düren eine Spielidee, wie Sie die Münchener schlagen könnten?

Das Spiel von damals ist schon zu lange her, und die Bayern von heute sind jetzt noch stärker. Selbst wenn sie nicht mit ihrer ersten Besetzung gegen uns auflaufen, geht es für uns nur um Folgendes: Wir wollen uns gut verkaufen, es den Bayern so schwer wie möglich machen und jede Minute genießen.

Der ehemalige FC-Profi Adam Matuschyk (rechts) wohnt in Buir.

Der ehemalige FC-Profi Adam Matuschyk (rechts) wohnt in Buir.

Düren hat auf das Heimspielrecht verzichtet und durch Corona fehlen zusätzlich eure Fans im Stadion. Ist dadurch die Vorfreude auf dieses besondere Spiel getrübt?

Dass die Partie ohne Zuschauer stattfindet, ist natürlich für die Jungs, für die Fans und die Region Düren sehr schade. Dennoch ist es, auch für mich, etwas Schönes und nach wie vor etwas Besonderes, in der Allianz Arena auflaufen zu dürfen. Wir haben auch einen schönen, neuen Bus gestellt bekommen, der die Auswärtsfahrt zu einem Genuss machen wird.

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Wie kam es zum Schritt von den Profis zu den Amateuren?

Mit meinen 31 Jahren gehöre ich nicht mehr zu den Jüngsten. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich mich vom Profifußball verabschieden muss. Der FC Düren hatte dann vor ein paar Wochen bei mir angeklopft und ein großartiges Projekt vorgestellt, bei dem ich meinen Teil sportlich dazu beitragen möchte. Zusätzlich habe ich jetzt den Luxus, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und zu sehen, wie meine Kinder aufwachsen. Das ist eigentlich der Hauptgrund.

Wie sehr verfolgen Sie den 1. FC Köln noch und wie ordnen Sie die aktuelle Lage des Klubs ein?

Dem FC habe ich sehr viel zu verdanken und drücke aus der Ferne die Daumen. Zu den wenigen Spielern und Mitarbeitern, die aus meiner Zeit noch da sind, habe ich auch noch Kontakt. Nach der Europa League Qualifikation hatte ich das Gefühl, dass die Mannschaft jetzt ihre Ruhe hat und sich in der Bundesliga fest etabliert, aber es folgte wieder ein Abstieg. Im Moment hoffe ich, dass sie den Klassenerhalt schnellstmöglich schaffen und wieder ein bisschen Frieden einkehrt.

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