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Kim Mirgel aus Kerpen bei Aktenzeichen XYPolizei veröffentlicht neue Fotos

Lesezeit 3 Minuten

In einem der beiden Fahrzeuge könnte die Leiche von Kim Mirgel transportiert worden sein.

Kerpen – Seit mehr als zwei Jahren ist die Kerpenerin Kim Mirgel verschollen. Doch die Beamten der Mordkommission Köln haben kaum noch Hoffnung, die damals 23 Jahre alte Mutter lebend zu finden. Die Indizien, dass die Frau im Keller ihres damaligen Hauses umgebracht wurde, sprechen dafür. Die Polizei konnte weggewischte Blutspuren in einem Kellerraum nachweisen.

Die Experten der Spurensicherung sind sich ziemlich sicher, dass die Kerpenerin im Keller getötet wurde. Während Kims Mutter in Kerpen erzählt haben soll, ihre Tochter sei auf dem Grundstück vergraben, haben die Ermittler Hinweise, dass die junge Frau mit einem Auto weggebracht worden sein soll.

Auf Indizien angewiesen

Es könnte ein reiner Indizienprozess werden. Unter Tatverdacht stand von Anfang an Kims Ehemann Jens. Die Beweise, die die Ermittler der Mordkommission im Laufe der Zeit gesammelt haben, reichten im Januar dieses Jahres für seine Festnahme aus. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Der Vorwurf lautet auf Totschlag.

Jens Mirgel wurde damals bei einer Freundin in Düren festgenommen. Zu den Vorwürfen schweigt der Vater einer kleinen Tochter beharrlich. Der Fall weist einige Ungereimtheiten auf, die den Kerpener verdächtig machen. Jens Mirgel meldete seine Frau erst vier Tage nach ihrem Verschwinden bei der Polizei als vermisst. Im Vorfeld soll es häufiger Streit zwischen Kim Mirgel und ihrem Mann gegeben haben. Finanzielle Probleme, eine Insolvenz, der damit verbundene Hausverkauf und eine bevorstehende Trennung sollen die Beziehung belastet haben, heißt es bei der Polizei. Das Kind ist seit dem Verschwinden der Mutter bei Verwandten untergebracht.

Wann Anklage erhoben wird, steht noch nicht fest. Die Staatsanwaltschaft wartet noch die Ergebnisse des vorerst letzten Aufrufs in den Medien ab. Sollte sich dabei keine heiße Spur ergeben, könnte schon im Sommer der Prozess beginnen.

Am Mittwochabend wurde der Vermisstenfall Kim Mirgel zum zweiten Mal in der Sendung „Aktenzeichen XY-ungelöst“ thematisiert. Die Polizei und Staatsanwaltschaft haben nach Zustimmung des Gerichts jetzt neue Fotos freigegeben. Sie zeigen nicht nur den dringend tatverdächtigen Jens Mirgel, sondern auch zwei Fahrzeuge. Die Beamten fragen: Wer hat am 12. März 2012 oder in der Zeit danach verdächtige Beobachtungen am Haus der Mirgels in Kerpen, Wolfsgässchen, oder in der Umgebung gemacht?

Zeugen gesucht

Die Ermittler suchen Personen, die den Ehemann der Vermissten in diesem Zeitraum beobachtet haben, die mit dem Verschwinden oder der Tötung von Kim Mirgel zu tun haben könnten. Außerdem erhoffen sie sich Hinweise zu zwei Fahrzeugen, mit denen der Tatverdächtige die Leiche transportiert haben könnte.

Die Staatsanwaltschaft Köln und die Mutter von Kim Mirgel haben für Hinweise, die zur Aufklärung des Falles beziehungsweise zur Auffindung der Leiche führen, eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.

Hinweise nimmt die Kölner Kriminalpolizei unter der Nummer 0221-2290 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.