Wieder Corona-Demos in Kerpen500 Leute zogen durch die Innenstadt

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Rund 500 Leute zogen durch die Kerpener Innenstadt.

Kerpen – Immer wieder schallte Marius Müller-Westernhagen war nicht persönlich anwesend, meldete sich aber immer und immer wieder aus dem Lautsprecher zu Wort. Der Refrain seiner Hymne über die Freiheit, die das einzige sei, was zählt, passt halt wie maßgeschneidert in die Gedankenwelt der Menschen, die am Freitagabend in der Kolpingstadt unterwegs waren, um ihrem Unmut über die Corona-Politik  einmal mehr Luft zu verschaffen. „Der Rhein-Erft-Kreis spaziert in Kerpen-City“ lautete das Motto; rund 500 Männer, Frauen und Kinder reihten sich diesmal in den Demonstrationszug ein. 

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Bereits zum vierten Mal zum Spazierengehen eingeladen hatten die örtliche Gruppe der bundesweit aktiven „Freiheitsboten“. Als Versammlungsleiterin an der Spitze stand eine Kerpenerin mittleren Alters, die „aus Angst vor Repressalien“ nicht namentlich genannt werden möchte. 

Kerpen: Plakate gegen Impfpflicht 

Wenn Westernhagen mal Pause machte, waren „Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung“, „Wir sind das Volk“ und „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“ die lautstark skandierten Lieblingsparolen der mit Trillerpfeifen, Laternen und Lichterketten ausgestatteten Demonstrierenden. Neben großen „Freidenker“- und „Wir sind die rote Linie“-Transparenten wurden einige Plakate hochgehalten, die sich vor allem gegen die geplante Impf-Pflicht wendeten.

Abgesehen davon, dass die von der Polizei verkündete Maskenpflicht von vielen nur halbherzig befolgt wurde, lief der anderthalbstündige Spaziergang durch die südliche Innenstadt friedlich, geordnet und ohne besondere Vorkommnisse ab. Es war nichts zu sehen oder (zumindest nicht laut) zu hören, was die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten hätte. Dass man als am Rande mitgehender Reporter immer wieder „Lügenpresse“-Sprüche zu hören bekommt, ist bei solchen Anlässen ja schon nichts Besonderes mehr.

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Unterwegs gingen am Straßenrand einige wenige Fenster und Türen auf. Mancherorts spendeten die Anwohnerinnen und Anwohner Beifall; anderswo bekamen die Spazierenden den Vogel oder den Scheibenwischer gezeigt.   

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