„Gelungene Kampagne“Fleischhändler ist mit Reaktionen auf Werbung zufrieden

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Für diese Werbung gab es eine Beschwerde beim Deutschen Werbe-Rat. 

  • Die Werbekampagne des Fleischsommeliers hat für viel Furore gesorgt und wurde von dem Deutschen Werberat beanstandet.
  • Die Beschwerdeführer kritisierten demnach die „Gleichsetzung von Frauen mit Produkten.“
  • Doch der 38-jährige Geschäftsführer der Firma meint, das Feedback der Leute sei überwiegend positiv gewesen.

Pulheim-Brauweiler – Das Telefon klingelte in einer Tour, Kundinnen und Kunden gaben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Ruhiger, wie sonst angeblich um die Mittagszeit, war es am Freitag nicht an der Sachsstraße 9. „Ich habe in einer Tour bedient“, sagt Michael Franz, Inhaber und Geschäftsführer der Firma „Der Steaklieferant“.

Anders gesagt: Die Werbekampagne des Fleischsommeliers, die für viel Furore gesorgt und die der Deutsche Werberat beanstandet hat, war offenbar ein voller Erfolg. „Die Resonanz ist mega“, sagt der 38-jährige Unternehmer bei einem Gespräch am Firmensitz, den er vor zehn Jahren im Gewerbegebiet Brauweiler eröffnet hat.

Furore im Netz

In den sozialen Netzwerken und auf 29 Plakaten hat er in den vergangenen elf Tagen in der Nähe seiner Filialen in Brauweiler, Meerbusch, Neuss und Rheurdt mit dem Slogan „So schön wie eine Frau. Schmeckt nur anders“ für seine Steaks geworben. Am Donnerstag sei die Kampagne ausgelaufen.

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„Gefühlt hat nahezu jede Zeitung darüber berichtet.“ Auch Fernsehsender hätten die Werbekampagne aufgegriffen, Tausende hätten sich in den sozialen Netzwerken geäußert. „Das Feedback der Leute war überwiegend positiv. Kaum einer versteht die Aufregung“, sagt Michael Franz. Auch in den vielen E-Mails, die „ohne Ende“ in seinem Postfach gelandet seien, sei die Resonanz überwiegend positiv, sagt der Kölner und nennt ein paar Beispiele. „Coole Aktion“, „Gut gemacht“, „Jetzt kennt euch jeder“, so lautete das Lob unter anderem.

Geschäftsführer distanziert sich von Sexismus-Vorwürfen

„Das war für uns eine gelungene Kampagne.“ Ihm sei aber bewusst, dass man nicht jeden mitnehmen könne, sagt Michael Franz mit Blick auf die 30 Beschwerden, die beim Deutschen Werberat eingegangen sind. Den Vorwurf, die Kampagne sei sexistisch, könne er nicht nachempfinden. „Ich distanziere mich von jeder Form des Sexismus. Dass Menschen den Slogan mit sexuellen Handlungen oder Sexismus in Verbindung bringen könnten, hätte er nie gedacht. „Das lag mir absolut fern. Ich wollte einen markigen Spruch machen, der im Gedächtnis bleibt. Verärgern wollte ich niemanden.“

Die Kundinnen, die während des Gesprächs in das Geschäft an der Sachsstraße kamen, reagierten gelassen. Da werde viel Lärm um nichts gemacht.

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