Ende der MaskenpflichtSo gehen die Menschen in Rhein-Erft damit um

Lesezeit 3 Minuten
20220404-at-bru-maskenpflicht-ende-04

Am ersten Tag ohne Maskenpflicht sieht man nur vereinzelt Leute, die ohne eine Maske in die Märkte gehen.

Brühl/Wesseling – Es sieht nicht viel anders aus in Supermärkten und Einkaufshallen als vorher. Auch am Montagmorgen sind viele Menschen unterwegs, um einzukaufen. Dass seit diesem Morgen keine Maskenpflicht mehr im Einzelhandel besteht, wird allerdings nur vereinzelt offenbar.

Die meisten Menschen legen bereits eine Maske an, als sie auf den Parkplätzen der Märkte ankommen. Nur hin und wieder spazieren Kunden ohne Maske in ein Einkaufszentrum. Das einzige, was darauf hinweist, dass keine Mund-Nasenbedeckung mehr vorgeschrieben ist, sind die fehlenden Hinweisschilder an den Eingangstüren. Nicht alle finden das gut.

Rhein-Erft: Die meisten Menschen tragen ihre Masken weiterhin

Ingrid Weber aus Wesseling ist gerade auf dem Weg zum Einkaufen. An ihrem Handgelenk baumelt eine FFP2-Maske. „Ich werde drinnen meine Maske nach wie vor tragen. Das Ende der Maskenpflicht kommt zu früh, finde ich.“

Alles zum Thema Corona

Ähnlich sieht es auch eine andere Bürgerin, die gerade im Testzentrum war und auf ihr Ergebnis wartet. „Ich und mein Partner auch, wir werden weiterhin unsere Masken tragen“, sagt die 45-Jährige. „Allein aus Sicherheitsgründen. Doch ich kann auch alle verstehen, die erleichtert sind, dass die Pflicht wegfällt.“

Zwiegespalten sei sie dennoch. „Viele Menschen scheinen zu vergessen, dass es bei den Masken oft nicht um die eigene Person geht, sondern darum, die Mitmenschen zu schützen, die gefährdeter sind als man selbst.“ In ihrem Familien- und Bekanntenkreis habe es glücklicherweise keinen schweren Corona-Fall gegeben. Doch der Gedanke, dass jemand schwer erkranken könnte, weil er sich im Supermarkt aufhält und die Menschen dort ohne Maske unterwegs sind, bereite ihr Unbehagen.

Menschenleben sind Priorität

„Viele Leute argumentieren mit den Menschenrechten zum Ende der Maskenpflicht. Aber ich finde, die Menschenleben stehen noch darüber.“ Deshalb sei sie auch der Meinung, dass die Regierung die Maskenpflicht zu früh aufgehoben habe.

Außerdem mache sie sich Gedanken um die angekündigten Preiserhöhungen in dieser Woche bei einigen Supermarktketten wie Rewe oder Aldi. „Natürlich sind die Energiekosten höher, und das müssen auch die Märkte irgendwie kompensieren. Aber es gibt Leute, die dadurch jetzt jeden Cent umdrehen müssen. Und die Frage ist, wie sich um diese Menschen gekümmert werden kann. Da sollte die Regierung jetzt tatsächlich auch tätig werden.“

Selbstverantwortung sei ausreichend

20220404-at-wes-maskenpflicht-maria-rubin-gibson

Maria Rubin-Gibson begrüßt es, dass nun jeder selbst entscheiden kann, eine Maske zu tragen.

Die 72-jährige Wesselingerin Maria Rubin-Gibson sei froh, dass jetzt jeder selbst entscheiden kann, ob er eine Maske trägt. „Man sollte für sich selbst verantwortlich sein und auf sich aufpassen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wenn Leute entscheiden, dass das Risiko einer Ansteckung egal ist, dann müssen sie damit leben.“ Ihrer Meinung nach nehme man allerdings allein aus reinem Menschenverstand automatisch Rücksicht auf andere Menschen, weshalb sie auch weiterhin eine Maske beim Einkaufen tragen will.

Brühler Ladeninhaber bittet um Masken

20220404-at-bru-maskenpflicht-ende-01

Falko Hirschberg von der „Tee Ecke“ bittet Kunden weiterhin darum, eine Maske zu tragen.

Falko Hirschberg, Mit-Inhaber der „Tee Ecke“ in Brühl, findet, das Ende der Maskenpflicht komme zu früh, denn die Zahlen seien noch zu hoch – ebenso wie das Risiko, sich anzustecken. Die Regierung hätte die Maskenpflicht vielleicht erst im Sommer aufheben sollen, so Hirschberg „Wir bitten bei uns im Laden weiterhin darum, dass Masken getragen werden“, sagt er.

Thomas Peters aus Brühl-Ost ist zwiegespalten. „Maskenfreiheit im Restaurant, Theater oder ähnlichem finde ich durchaus sinnvoll. Ob ich mich jetzt erst am Platz ohne Maske hinsetze oder schon vorher, macht keinen großen Unterschied“, sagt er.

„Doch im Supermarkt finde ich eine Maskenpflicht aber sinnvoll und berechtigt. Es ist eine gute Maßnahme zum Schutz, die nicht viel von uns abverlangt. Deshalb trage ich meine Maske beim Einkaufen auch weiter.“

KStA abonnieren