Wir öffnen Türen im Advent. Heute: Die Polizei im Rhein-Erft-Kreis zeigt, was sich alles in einem Streifenwagen befindet.
Wir öffnen TürchenDie fahrenden Einsatzzentralen der Polizei Rhein-Erft

Für viele Stunden am Tag ist oftmals der Streifenwagen der Dienstort für Polizeikommissarin Alina Schneider.
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Die Adventszeit: Sie hat etwas Magisches, etwas Besinnliches – und auch noch etwas Geheimnisvolles. Es (sich) zu bewahren, wird nicht einfacher, aber es lohnt sich. Wir treten mit Ihnen bis Heiligabend durch geheimnisvolle Türen, die üblicherweise verschlossen oder für die nur wenige den Schlüssel haben. Wir blicken in die verborgenen Räume hinein und erzählen die Geschichten hinter ihren Türen.
Das Adventstürchen, das uns heute geöffnet wird, ist streng genommen nicht nur eines, sondern derer gleich fünf: Der Ford S-Max, in den die Polizei Rhein-Erft einen Blick gewährt, ist einer der Streifenwagen, mit denen die Beamten im Kreisgebiet für Recht, Ordnung und Sicherheit sorgen. Vier Seitentüren, eine Heckklappe.
Der Wagen hat es in sich, im Wortsinn, nicht nur bei der PS-Zahl von knapp 200. Muss er auch, denn der Streifenwagen ist Büro, Einsatzzentrale, Beförderungsmittel, Gefangenentransporter und Aufenthaltsraum in einem. Wenn sich eine der fünf Türen öffnet, gibt es also viel zu sehen.
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Rhein-Erft-Kreis: Der Dienstwagen ist das Einsatzzuhause neben der Wache
Erschrecken sollte man sich aber nicht, wenn der Blick auf die durchgewetzten Frontsitze fällt. „Unsere Fahrzeuge tragen die Spuren ihrer Einsätze“, sagt Polizeisprecher Hauke Weigand. Und da die Kolleginnen und Kollegen für die Fahrt im Dienstwagen weder Waffe, Handschellen, Schlagstock, Funkgerät noch andere Utensilien ablegen würden, müssten die Polster nun mal leiden. „Für die meisten Kollegen ist es das Einsatzzuhause neben der Wache.“

Der Ford S-Max ist, neben dem Mercedes Vito, das Dienstgefährt der Polizei im Rhein-Erft-Kreis.
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Außer der serienmäßigen Ausstattung verfügt der Streifenwagen über zahlreiche Extras, die in keinem normalen S-Max zu finden sind, etwa das Bedienfeld für Sirene, Blaulicht und die LED-Anzeige, die wahlweise zu „Bitte folgen“ auffordert oder vor Gefahren warnt. Auch „Stopp! Polizei!“ ist als rot blinkende Anzeige möglich.
Im Fahrzeuginneren findet sich zudem eine fest verbaute Funkanlage, mit der mehrere Funkkanäle bedient werden können. Über ein Handgerät lässt sich der Außenlautsprecher bedienen. Und für den Beifahrer gibt es einen zusätzlichen Spiegel, ein Blick in den Fonds des Fahrzeugs ist so jederzeit möglich. Ein Monitor für die Heckkamera verbirgt sich in der Sonnenblende.

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Damit Einsätze aufgearbeitet beziehungsweise Beweise gesammelt werden können, verfügt der Streifenwagen am Spiegel auch über eine Kamera. „Die zeichnet aber nur nach Aufforderung auf“, sagt Weigand.

Bestens beleuchtet und ausgestattet: Im Streifenwagen befindet sich ein komplettes Arsenal an Einsatzgegenständen.
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Häufig genutzte Utensilien, die in keinem Streifenwagen fehlen: die Kelle, im Dienstgebrauch schlicht „Lolli“ genannt, und das EC-Kartenlesegerät, mit dem Verkehrssünder schnell und unkompliziert um ihr Bußgeld erleichtert werden können.
Noch weitaus mehr ist jedoch hinter der Heckklappe zu entdecken. Ein Verstausystem füllt den kompletten Kofferraum. Darin befinden sich etwa die Lübecker Hütchen in Weiß und Orange, Absperrband, Warnwesten, dazu normale Kreide, Sprühkreide, ein Messrad und ein riesiger Zollstock für die Vermessung von Unfallstellen und -fahrzeugen, Taschenlampen, Drogentests und alle Utensilien für die Entnahme einer Blutprobe.

Der „Lolli“, wie die Kelle im Dienstgebrauch von den Polizistinnen und Polizisten scherzhaft genannt wird, gehört in jeden Streifenwagen.
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Auch Westen zum Schutz für Schuss- und Stichverletzungen gehören zum Sortiment, ebenso Maschinenpistolen. Rettungsdecke und Medizinpacks sind eine Selbstverständlichkeit, und wer nun meint, der Streifenwagen müsste bis unter den Dachhimmel voll sein: Schaufel, Besen und Brecheisen sind ebenfalls an Bord.
Wofür Weigand und seine Kolleginnen und Kollegen dankbar sind: „Es ist ein gut durchdachtes Auto mit einer hervorragenden Beleuchtung“, sagt der Pressesprecher. Rundherum seien Leuchtmittel angebracht, mit denen die Beamten in Gefahrensituationen aufwendig warnen könnten. „Schwere Verletzungen erleiden Polizistinnen und Polizisten oft in Verkehrssituationen, daher ist eine gute Beleuchtung extrem wichtig.“

