Veränderte Teststrategie an den SchulenUnsägliche Politik zu Lasten der Schwächsten

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TestGrundscule

Die neue Teststategie an den Schulen sorgt für mächtig Ärger. (Symbolbild)

  • Viele Eltern erfahren erst am Abend, in welchen Klassen eine unbekannte Anzahl von positiven Proben im „Klassenpool“ vom Morgen war.
  • Das sorgt für kurzfristige logistische Hürden für Familien, die kaum zu stemmen sind.
  • Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie handeln Schulministerium und Landesregierung immer noch getreu dem Motto „Try and Error“. Ein Kommentar

Rhein-Erft-Kreis – Blenden wir den Umstand aus, dass das Schulministerium den Verantwortlichen in den Kommunen vorige Woche erst spätabends die Neuerung bei den Corona-Tests in den Grundschulen mitgeteilt hat – mit dieser Form der Kommunikation von Ministerin Yvonne Gebauer sind Pädagogen seit nunmehr zwei Jahren vertraut. Und eigentlich kann sie so schnell nichts erschüttern, wenn sie von hier auf jetzt organisatorische Veränderungen vornehmen sollen.

Was das eigentlich Erschütternde an der neuen Test-Praxis ist: Ein bewährtes und sicheres Verfahren wird aufgegeben. Ich will nicht sagen, dass dies ohne Not geschieht – aber es war ja absehbar, wie viele PCR-Tests in welcher Zeit benötigt werden würden und vor welche Aufgaben deren Auswertung die Labore stellen würde. Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie handeln Schulministerium und Landesregierung immer noch getreu dem Motto „Try and Error“. Dabei sollte jedem verantwortungsvoll Handelnden klar sein, dass unsere Kinder sich nicht als Versuchskaninchen eignen.

Da klingt es geradezu höhnisch, wenn Politiker in schöner Regelmäßigkeit betonen, dass der Schutz der (Schul-)kinder Vorrang hat und dass der Präsenzunterricht – so weit es eben geht – aufrecht erhalten werden soll. Ich bin (unter den oft unzureichenden technischen Bedingungen und wegen oft überforderter Lehrer) wahrlich kein Freund von digitalem Unterricht. Was ich aber noch weniger leiden mag, ist eine Corona-Politik zu Lasten der Schwächsten.

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