Rheinforum WesselingSo arbeitet die „Stabsstelle Corona“ des Rhein-Erft-Kreises

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Die Stabsstelle in Wesseling ist einzigartig im Kreis. André Bach, Chef der Wesselinger Feuerwehr, leitet sie.

Die Stabsstelle in Wesseling ist einzigartig im Kreis. André Bach, Chef der Wesselinger Feuerwehr, leitet sie.

Wesseling – Vor einem guten Jahr noch kam der Wesselinger Karnevalsprinz mit einem E-Scooter ins Rheinforum und ließ sich von den Jecken feiern. Dieses Jahr ist eine solche Veranstaltung undenkbar und die Türen der Veranstaltungshalle bleiben geschlossen. Im Dornröschenschlaf liegt das Gebäude trotzdem nicht. Neben Ausschuss- und Ratssitzungen, die regelmäßig im großen Saal stattfinden, sind die Räume oben unterm Dach täglich besetzt und dienen der neu geschaffenen „Stabsstelle Corona“ als Büro.

Im ersten Lockdown im März entstand die Stelle aus dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE), um an verschiedenen Stellen zu helfen und zu unterstützen, sie ist einzigartig im Rhein-Erft-Kreis. Mitarbeiter aus verschiedenen Gebieten der Verwaltung wie dem Bäderbereich oder dem Ordnungsamt, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst unterstützen das Gesundheitsamt im Kreis und das eigene Ordnungsamt unter anderem in der Kontaktverfolgung, der Überwachung von Hotspots im Stadtgebiet oder der Vorbereitung von Quarantänemaßnahmen für Schulen und Kindergärten, wenn positive Fälle bekannt werden.

Kleines Labor in der Stabsstelle des Rhein-Erft-Kreises

„Der Stab schreibt Ordnungsverfügungen und gibt sie persönlich bei Menschen in Quarantäne ab. Natürlich mit Abstand“, sagt André Bach, Leiter der Wesselinger Feuerwehr und auch der Stabsstelle. Dadurch können nicht nur Informationen ausgetauscht werden, sondern auch Fragen geklärt und bei alltäglichen Problemen geholfen werden. Auch Einkaufshilfen können so vermittelt werden. Der Stab führt bei Verdachtsfällen auch selbstständig Tests bei städtischen Mitarbeitern und Mitarbeitern der Kindergärten und Schulen durch. Dafür wurde in einem der Räume extra ein kleines Labor eingerichtet.

„Dadurch können wir schneller die Reaktionsketten unterbinden und die Dunkelziffer gering halten“, sagt Bach. Zwischen Test und der möglichen Quarantäne-Bestimmung vergeht so maximal ein Tag, so Bach. „Das Ganze ist aber eine riesen Teamarbeit und keine Einzelleistung“, sagt Bach. Die Mitarbeiter seien zufrieden, weil sie für sinnvolle Sachen eingesetzt werden, und die Betroffenen merken durch die intensivere Betreuung, dass sie nicht alleine seien.

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Trotzdem hofft er, dass die Stabsstelle bald ihre Arbeit einstellen kann. „Wenn das akute Arbeiten nicht mehr nötig ist, gehen wir in den Ruhezustand, ähnlich wie im vergangenen Sommer“, sagt Bach. Aber durch die Erfahrungen, die der Stab in der Pandemie sammeln konnte, sei man künftig gut gewappnet. „Wir haben ein Handbuch erstellt. Das kann für die Zukunft genutzt werden“, sagt Bach.

Bis dahin ist die Stabsstelle jeden Tag rund um die Uhr bei Fragen zu Impfungen, Quarantäne und mehr unter 02236/701550 erreichbar.

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