Wesselinger GrüneNeues Ratsmitglied ist in Polen ein TV- und Radiostar

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Als Taxifahrerin in Köln lernte Stegh so manchen Politiker kennen, der sie inspirierte, selbst aktiv zu werden.

Als Taxifahrerin in Köln lernte Stegh so manchen Politiker kennen, der sie inspirierte, selbst aktiv zu werden.

Wesseling – In Polen ist Alexandra Stegh ein TV- und Radiostar. In Wesseling ist sie „die Bürgerin“, erzählt die 46-Jährige im Interview schmunzelnd. Sie moderiert in ihrer polnischen Heimatregion Schlesien seit diesem Jahr eine Musiksendung und ist dort jede Woche mit ihren selbst geschriebenen Gedichten im Radio zu hören. Aufgewachsen ist sie in Kattowitz, der Hauptstadt des heutigen Schlesiens.

Als Sängerin namens Frela Blue steht die 46-Jährige in Polen und Deutschland auf der Bühne. Vor der Bühne sitzt sie nun im Wesselinger Rheinforum, in dem zurzeit die Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse stattfinden. Denn die Mutter von drei Töchtern ist seit November Ratsmitglied der Grünen.

Wesseling: Schwestern nannten Alexandra Stegh das „grüne Schaf“ der Familie

Weil Britta Astor aus privaten Gründen kurzfristig ausgefallen war, rückte Stegh als Platz sieben der Reserveliste auf den sechsten Stuhl der Ratsfraktion nach. „Ich war sehr positiv überrascht, als ich erfahren habe, dass ich als Ratsmitglied nachrücke. Aber ich hatte auch Respekt vor der Arbeit und dem zeitlichen Aufwand, der auf mich zukommt. Aber ich habe mir das genau überlegt und meine Parteikollegen vertrauen mir“, so Stegh.

„Dass ich mich politisch bei den Grünen engagieren möchte, war für mich selbstverständlich. Meine Schwestern nannten mich früher immer das »grüne Schaf« der Familie. Ich lebe zum Beispiel größtenteils vegan und fahre ein Erdgasauto. Da möchte ich nicht nur meinen Töchtern als gutes Beispiel vorangehen“, erklärt sie weiter.

Stegh will sich für Wesselinger Gesamtschule einsetzen

Besonders am Herzen liegt Stegh, die vor 32 Jahren nach Wesseling kam und seitdem überwiegend in Keldenich gelebt hat, die zukünftige Wesselinger Gesamtschule. „Mir liegt wirklich sehr viel daran, dass die Gesamtschule fortschrittlich ist. Der Unterricht soll inhaltlich und pädagogisch auf dem höchsten wissenschaftlichen Niveau stattfinden“, sagt Stegh, die auch in der Kunst tätig ist.

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Ihre Leidenschaft zur Musik und Beruf als Moderatorin haben die 46-Jährige wohl gut auf die Ratsarbeit vorbereitet: „Nervös war ich bei der ersten Ratssitzung nicht. Ich bin eine geborene Rampensau und genieße die Aufmerksamkeit eher“, sagt Stegh, die seit etwa anderthalb Jahren bei den Grünen aktiv ist.

Mehr als zehn Jahre habe sie in Köln als Taxifahrerin gearbeitet und habe dabei auch so manchen Politiker vom Flughafen ins Hotel und zurück gefahren. Die Gespräche hätten sie inspiriert, sich politisch zu engagieren.

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