Zeugnisausgabe auf dem ParkplatzSchulen im Rhein-Erft-Kreis beweisen Kreativität

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Klassenlehrer Lars Endlich übergab auch das Zeugnisse von Ben Böcken (13) auf dem Parkplatz.

Klassenlehrer Lars Endlich übergab auch das Zeugnisse von Ben Böcken (13) auf dem Parkplatz.

Rhein-Erft-Kreis – Das war ein Novum am Geschwister-Scholl-Gymnasium, kurz GSG, in Pulheim. Am Freitag waren Dutzende Mütter und Väter als Boten im Einsatz. Per Auto haben sie die Zeugnisse von 1350 Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis neun im Stadtgebiet verteilt.

Es ging Schlag auf Schlag. Im Abstand von 15 Minuten nahmen die Boten – pro Klasse waren bis zu vier im Einsatz – die kostbare Fracht auf dem Parkplatz der Schule in Empfang. In einigen Fälle seien auch „schwerere Pakete“ dabei gewesen, sagt Schulleiterin Stefanie Bresgen. Der Inhalt: „Klassenarbeiten, Klausuren, Portfolios, die noch nicht zurückgegeben werden konnten, sowie Urkunden.“ Einige Klassenleitungen hätten auch noch einen Gruß an ihre Klasse mit eingepackt. Mit den Abteilungsleitungen habe sich die Schulleitung intensiv mit der Zeugnisausgabe beschäftigt. Das Schulministerium habe dazu mitgeteilt, dass diese in der Zuständigkeit der Schulen liege. „Für uns war der Gesundheitsschutz das Wichtigste.“ Die Klassenleitungen hätten sich abgestimmt, die Klassenpflegschaften hätten sich umgehört, wer von den Eltern bei der Zeugnisausgabe mitmachen wolle.

Hohe Portokosten vermeiden

Außer dem Gesundheitsschutz spielten andere Gründe eine Rolle: „Wir sind eine sehr große Schule, wir wollten hohe Portokosten – immerhin rund 2000 Euro – vermeiden. Und es war uns wichtig, dass die Unterlagen direkt und zeitnah zugestellt werden“, sagt Bresgen.

Die Eltern hätten diese Variante der Zeugnisausgabe sehr unterstützt. In den Fällen, in denen sie umsetzbar gewesen sei, weil beispielsweise Schüler außerhalb von Pulheim wohnten, hätten sie Kopien der Zeugnisse verschickt. „Wir wissen darum, dass auch Eltern in diesen Zeiten sehr belastet sind und haben uns umso mehr über jede helfende Hand gefreut.“

Einbahnstraßen-Regelung in Frechen und Bergheim

Die Schüler der Jahrgangsstufe EF (zehn) und der Q1 haben ihre Zeugnis in Kleinstgruppen in der Schule entgegengenommen. Die Schüler der Q 2 haben sie schon in der vergangenen Woche bekommen.

Die Frechener Schulen haben die Zeugnisausgabe ganz unterschiedlich gehandhabt worden. Die Hauptschule Herbertskaul hat die Zeugnisse per Post verschickt, am Gymnasium konnten die Schüler sie am Freitag abholen. Durch Einbahnstraßen-Regelungen wurde sichergestellt, dass die Kinder und Jugendlichen sich nicht begegneten.

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Auch das Bergheimer Erftgymnasium hatte sich ein Einbahnstraßensystem ausgedacht: An fünf Standorten konnten sich die Schüler ihre Zeugnis abholen. Fast alle seien gekommen, berichtete der stellvertretende Schulleiter Marc Schall.

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