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Schwarz-grüne MehrheitGuido Vierkötter in Neunkirchen-Seelscheid als Bürgermeister vereidigt

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Voller Saal, nur zwei Leute von 36 fehlen.

Voller Saal bei der konstituierenden Sitzung, nur zwei Leute von 36 fehlen.

„Ich sehe mich nicht allein an der Spitze, sondern im Maschinenraum“, sagte der neue Bürgermeister Guido Vierkötter in seiner Antrittsrede.

„Auf keiner Ebene ist man so nah an den Menschen“, betonte Nicole Männig-Güney, als sie über die Kommunalpolitik sprach. Die Dienstälteste sitzt schon 23 Jahre im Rat und durfte die konstituierende Sitzung in Neunkirchen-Seelscheid traditionell eröffnen.

„Ich hab mich noch nie so alt gefühlt“, so die 40-jährige SPD-Frau angesichts ihrer teilweise deutlich älteren Ratskollegen. Sie mahnte und motivierte zugleich den neuen Bürgermeister, sein Amt gewissenhaft auszuführen und stets mit Gegenwind zu rechnen, von welcher Seite auch immer.

Neuer Bürgermeister Guido Vierkötter will konstruktiv mit allen Parteien zusammenarbeiten

Der frisch gewählte CDU-Bürgermeisters Guido Vierkötter sprach in seiner Antrittsrede davon, stets transparent und konstruktiv mit allen Parteien zusammenarbeiten zu wollen. Man müsse einander zuhören, für Streit gebe es von den Bürgern keinerlei Verständnis. „Ich sehe mich nicht allein an der Spitze, sondern im Maschinenraum“, betont Vierkötter, der in Lösungen und nicht in Problemen denken wolle. Als wichtigste Themen seiner Amtszeit nannte er bezahlbaren Wohnraum, den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur und die Stärkung der lokalen Wirtschaft. Auch Klimaschutzmaßnahmen und das Ehrenamt möchte er stärken.

Zum Antritt gab es Geschenke und Glückwünsche von allen Parteien. Die SPD schenkt Blumen, von der CDU-Fraktion gibt es Marzipan und Weißwein. Die Grünen hofften auf eine fruchtbare Zusammenarbeit und schenkten Vierkötter passend dazu einen Obstkorb.

CDU und SPD stellen stellvertretende Bürgermeister und Bürgermeisterin

Auf dieses Miteinander ist der neue Bürgermeister angewiesen. Mit seiner CDU-Fraktion und den Grünen erreicht er gerade so die absolute Mehrheit. Und wenn man die Sitzordnung des konstituierten Gemeinderats betrachtet, dann ist es bestimmt kein Zufall, dass die Grünen-Fraktion nun bei den CDU-Leuten sitzt. Bereits in der letzten Amtszeit von Nicole Berka haben sich die Grünen immer mehr von der Ex-Bürgermeisterin distanziert und im Wahlkampf für den Herausforderer Guido Vierkötter geworben.

von links: Stellvertreter Andreas Stolze (CDU), Bürgermeister Guido Vierkötter, Dienstälteste Nicole Männig-Güney, Stellvertreterin Iramah Wahab (SPD)

von links: Stellvertreter Andreas Stolze (CDU), Bürgermeister Guido Vierkötter, Dienstälteste Nicole Männig-Güney, Stellvertreterin Iramah Wahab (SPD)

Seine beiden Stellvertreterinnen und Stellvertreter wurden gemeinsam von CDU, SPD, Grünen und FDP vorgeschlagen, ein zweiter Vorschlag kam von den Neuzugängen der AfD-Fraktion. Der Kandidat war mit fünf Stimmen von 34 chancenlos, somit wurden Andreas Stolze (CDU) und Iramah Wahab (SPD) zu den Stellvertretern gewählt.

Ausschüsse werden durchweg von Mitgliedern aus CDU, SPD, Grünen und FDP geleitet

Auch für die Besetzung und die Wahl der Ausschüsse haben die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP eine gemeinsame Listenverbindung gebildet. Dieser Zusammenschluss der Fraktionen macht es der neu zugezogenen AfD schwer, bei einem Ausschussvorsitz mitzumischen.

Die mit jeweils 23 Mitgliedern besetzten Ausschüsse für Gemeindeplanung und Ortsentwicklung, für Umwelt, Wirtschaft und Infrastruktur und der Sozialausschuss werden allesamt von Mitgliedern dieses Fraktionsbündnisses geleitet.

Gleiches gilt für den Haupt- und Finanzausschuss (19 Mitglieder), sowie den Rechnungsprüfungsausschuss (11 Mitglieder). Für den Wahlprüfungsausschuss musste das Los entscheiden. Drei Chancen hatte die AfD, Vorsitz und zwei Stellvertreter wurden per Ziehung bestimmt. Vierkötter zog dreimal ein Überraschungsei aus einer Teekanne, die AfD hatte kein Glück. Somit sind die Blauen zwar in allen Ausschüssen vertreten, ein Vorsitz bleibt ihnen allerdings verwehrt.