Mit einem eindringlichen Hilferuf hat sich die katholische Pfarreiengemeinschaft Bonn-Melbtal an die Öffentlichkeit gewandt. Die Familie ihres Kaplans Stephen Ama wurde über Nacht obdachlos. Dahinter steckt offenbar die Nigerianische Regierung.

Stephen Ama unterstützt die Gemeinde Bonn-Melbtal als Kaplan unter Pfarrer Bernd Kemmerling. Ursprünglich stammt Ama aus Nigeria. Seine Familie unterstützt der Geistliche weiterhin mit unerschütterlichem Willen.

Bagger in Begleitung von Soldaten rollten ohne Vorwarnung an

Das wohl größte Projekt: Ein Haus, das Stephen Ama in den vergangenen zehn Jahren für sich und seine Familie in seiner Heimat gebaut hat. Nach Jahren des Sparens und der vielen hart erkämpften Investitionen konnte es erst in diesem Jahr endlich fertiggestellt werden.

Doch wie Pfarrer Bernd Kemmerling jetzt berichtet, wurde dieses mühsam über Jahre erbaute Haus nun plötzlich dem Erdboden gleich gemacht. Ohne Vorwarnung seien am Morgen des 27. Februar bewaffnete Soldaten in Zivil aufgetaucht, um den Baggerfahrer zu schützen, der den Auftrag hatte, das Haus einzureißen, berichtet Kemmerling.

Fotos zeigen Haus von Bonner Kaplan in Schutt und Asche

Die Gemeinde Bonn-Melbtal veröffentlichte Fotos, wie die Bagger das Haus von Kaplan Ama einreißen. Es sind Aufnahmen, die nicht nur die Pfarrgemeinschaft „sprachlos“ und „fassungslos“ machen. Während auf einem der Bilder ein Bagger Teile der Hauswand abbricht, zeigt ein zweites Bild nur noch Trümmerteile und Schutt und Asche.

„Ohnmächtig musste seine Familie das Auslöschen ihrer gesamten Existenz taten- und wehrlos mitansehen“, so Kemmerling weiter. Denn hinter der Aktion steckt offenbar die Willkür der Landesregierung, die das bebaute Land für den eigenen Profit anderweitig nutzen will, so die Auffassung des Pfarrers.

Familie von Bonner Kaplan obdachlos – Gemeinde bittet um Spenden

„Die Familie ist jetzt obdachlos im eigenen Land“, so die erschütternde Nachricht. Pfarrer Bernd Kemmerling: „So werden wir ganz konkret und hautnah Zeuge eines grausamen Vorgangs der Entrechtung, den besonders auch Christen in Nigeria immer wieder zu spüren bekommen.“

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Von

Julius Dröger

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Stephen Ama versuche händeringend, eine vorläufige Unterbringung für seine Familie zu organisieren. Die Pfarrgemeinschaft beteiligt sich unterdessen mit einer Spendenkampagne mit dem Kennwort „Nigeria“, um den Bonner Kaplan in seiner Notsituation zu unterstützen.