Bahnhof RoisdorfBornheimer Halt wird nicht vor 2025 barrierefrei

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Die Sanierung des Bahnhofs Roisdorf und des Umfeldes steht ganz oben auf der Wunschliste in Bornheim. 

Bornheim-Roisdorf – Seit Jahren präsentiert sich der Bahnhof Roisdorf in einem desolaten Zustand, vor allem in Richtung Rosental am ehemaligen Emka-Markt. Überlegungen, das Areal neu zu gestalten, laufen bereits seit 2016. Damals gab es die erste Bürgerwerkstatt. Vor 2025 dürfte sich an dem Zustand aber nicht viel ändern.

Davon geht Bornheims Planungsamtsleiter Andreas Erll aus, der in der jüngsten Sitzung des Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschusses (MoVa) über den Sachstand berichtete. Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Wilfried Hanft dauert das alles viel zu lange: „Können wir das Projekt nicht zeitlich straffen?“

Deutsche Bahn hat das Projekt aufgenommen 

Andreas Erll äußerte sich vielsagend: „Die Deutsche Bahn beschäftigt sich seit Anfang des Jahres damit, das ist für die Bahn sensationell früh“. Er wertete dies als „ein gutes Zeichen“.

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Erst 2020 wurde der Bahnhof Roisdorf als einer der letzten überhaupt noch in die „Modernisierungsoffensive III“ (MOF III) der Deutschen Bahn und des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR) aufgenommen. Druck machte seinerzeit vor allem der CDU-Landtags- und Kreistagsabgeordnete Oliver Krauß.

Die Modernisierungsoffensive III

Bund, Land NRW und Deutsche Bahn investieren

Mit der „Modernisierungsoffensive 3“ (MOF) investieren Bund, Land und die DB Station & Service AG Geld, um Bahnstationen in Nordrhein-Westfalen instandzusetzen und zu verbessern um dadurch die Attraktivität des Nahverkehrs zu stärken. Im Gebiet des Nahverkehrs Rheinland werden gleich 17 Bahnhöfe modernisiert, darunter auch der Bahnhof Roisdorf, der 2020 in das „MOF 3“-Programm gerückt ist.

Saniert werden große und kleine Bahnhöfe

Die Bandbreite der Bahnhöfe in dem Förderprogramm reicht von großstädtischen Vorstadtbahnhöfen bis hin zu Stationen im ländlichen Raum. Sie alle vereint der erhöhte Erneuerungsbedarf. Zentraler Modernisierungsschwerpunkt ist die Barrierefreiheit. Insgesamt werden für die Projekte 64 Millionen Euro bereitgestellt. Zwei Drittel davon stammen aus Mitteln des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland; ein Drittel wird aus Mitteln der Deutschen Bahn bestritten.

Seitdem steht die Verwaltung im regelmäßigen Austausch mit den Projektakteuren. 2020 wurde eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, zuletzt sprach die Stadt im November mit den Beteiligten. Demnächst wollen Bahn und NVR ein konkretes Maßnahmenpaket vorstellen. Darin wird dargelegt, wie es mit dem barrierefreien Ausbau weitergehen wird, etwa bei der Personenunterführung und auf dem Bahnsteig sowie der Treppenanlage zu den Gleisen.

Auch ein Aufzug ist angedacht. Laut NVR sind, wie bereits in der Machbarkeitsstudie dargestellt, der Neubau einer Unterführung sowie ein Mittelbahnsteig notwendig. Hierfür hat der NVR bereits Geld eingeplant. Noch in diesem Jahr sollen Ingenieure das Areal vermessen.

Vorplanung könnte 2023 geschafft sein

Voraussichtlich 2023 wird die Vorplanung abgeschlossen sein. Dann könnte auch die Stadt Bornheim mit ihren eigenen Vorhaben rund um das Gelände beginnen. Dabei geht es um den Bau einer barrierefreien Rampe zur Personenunterführung und zur Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes. „Ziel ist es, eine hohe gestalterische Qualität zu erzielen und funktionale Aspekte zu berücksichtigen“, heißt es von Seiten der Stadt.

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Da der Bahnhof auch zu einer Mobilitätsstation ausgebaut werden soll, wird zunächst eruiert, was sich Pendler und Reisende wünschen. Die Ergebnisse fließen dann ebenso wie Ideen aus der Bürgerwerkstatt in die weiteren Planungen ein. Dafür wird die Verwaltung ein Fachbüro beauftragen.

In einem weiteren Schritt werden die Ideen mit der DB und dem NVR abgestimmt. Wilfried Hanft mahnte DB und NVR, in ihren Aktivitäten „sehr deutlich zuzulegen, wenn sie es mit der Verkehrswende ernst meinen“. Wie lange sich solche Projekte hinziehen können, daran erinnerte Theo Geuer (CDU) aus Sechtem: „Auf den barrierefreien Ausbau unseres Bahnhofs haben wir über 20 Jahre gewartet.“

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