Hilfe für ein Krankenhaus in CharkiwEx-Prinzessin Jenny I. sammelt für die Ukraine

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Jennifer Ackermann (links) und Daniela Strack sammelten vor allem medizinische Utensilien.

Bornheim-Roisdorf – Es ist eine außergewöhnliche „Dreiecksgeschichte“, über die Jennifer Ackermann aus Roisdorf berichtet: Viele kennen die 27-jährige Kinderkrankenschwester noch aus der Karnevalssession 2018/2019, als sie als Prinzessin Jenny I. mit ihrem Petticoat und fetzigen Rock’n’Roll-Hits die Narren begeisterte. Aktuell ist sie allerdings in einer anderen Mission unterwegs: Kürzlich stellte sie gemeinsam mit ihrer Freundin Daniela Strack Hilfstransporte für Flüchtlinge und Kriegsopfer aus der Ukraine auf die Beine. Innerhalb von 24 Stunden waren sie startklar.

Daniela Strack arbeitet als Sekretärin an der Kölner Uniklinik und nebenbei am Flughafen Köln/Bonn beim German Aviation Service (GAS). Einer ihrer Arbeitskollegen, Vlad, stammt aus der Ukraine und hat nicht nur Verwandte und Freunde dort, sondern kennt auch einen Oberarzt in einem Krankenhaus in der hart umkämpften Stadt Charkiw im Nordosten des Landes. Mit 1,5 Millionen Einwohnern ist Charkiw nach Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Der Mediziner ist dringend auf Hilfsmittel für seine Patienten angewiesen.

Besonders medizinische Utensilien benötigt

Da Jenny Ackermann ebenfalls an der Kölner Uni-Klinik arbeitet, kamen schnell viele Spenden zusammen, auch Freunde und Bekannte brachten Hilfsgüter vorbei. Die Utensilien zeigen, wie dramatisch die Situation in dem von Putin überfallenem Land ist. So werden Stauschläuche für Infusionen benötigt oder Tourniquets, um Wunden abzubinden, etwa wenn Menschen mit verletzten Gliedmaßen in die Hospitäler kommen oder gar ein Bein amputiert werden muss.

Da Medikamente knapp sind, operieren einige Ärzte mittlerweile sogar ohne Narkosemittel, berichtet Jenny. Emotional nimmt das die Ex-Prinzessin sehr mit: „Wenn ich diese Geschichten höre, könnte ich nur noch heulen.“

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Ihr Arbeitskollege Vlad ist schon zweimal in die Grenzregion gefahren, um vor allem medizinische Hilfsgüter dort hin zu transportieren. Auf der Heimfahrt hat er auch Geflüchtete mitgenommen, die in Frankfurt und Düsseldorf untergekommen sind. Eine dritte Tour steht kurz bevor. Die Materialien werden in Polen zur „Open Dialogue Foundation“, einer international tätigen Nichtregierungsorganisation, gebracht.

Verbandsmaterial, OP-Masken, Desinfektionsmittel werden dringend gebraucht

Dringend benötigt werden weiterhin Verbandsmaterial, OP-Masken, Einweghandschuhe, Desinfektionsmittel, Rettungsdecken, Verbandskästen, aber auch aufgeladene Powerbanks, damit die Betroffenen ihre Handys aufladen können, Taschenlampen, Batterien, Windel oder Babynahrung. Sowohl den Transporter als auch das benötigte Benzin finanziert ein Mitarbeiter des German Aviation Service, der anonym bleiben möchte.

Spendenboxen stehen in Roisdorf beim Team von „Birgits Friseur“ und in der Markus-Apotheke im SUTI-Center. Kontakt per E-Mail oder auf der Facebook-Seite „Prinzessin Jenny I. Roisdorf“.

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