Sommerferien-Aktion in EitorfKinder lernen das Fahren auf selbstgebauten Skateboards

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Die 40 Plätze im Workshop waren schnell ausgebucht, das Angebot ist attraktiv.

Die 40 Plätze im Workshop waren schnell ausgebucht, das Angebot ist attraktiv.

  • Innogy Westenergie und die Initiative „skate-aid“ bieten den Skate-Workshop für Kinder und Jugendliche im Skaterpark am Bahnhof anbieten.
  • 40 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren sind am Start.
  • Vor allem die Bastellarbeit hat es den Jugendlichen angetan.

Eitorf – Luca (11) und Henry (12) arbeiten konzentriert Hand in Hand. Gemeinsam befestigen sie eine Achse an einem Skateboard. Da muss jeder Handgriff sitzen. Denn sie wollen sich später draufstellen und erste Meter machen.

Die beiden machen mit beim Skate-Workshop, den innogy Westenergie und die Initiative „skate-aid“ für Kinder und Jugendliche im Skaterpark am Bahnhof anbieten. Kooperationspartner sind die Gemeinde und das Jugendcafé Eitorf. Dessen Leiter Thomas Nolden ruft die 40 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren an der Bowl, der an eine Schüssel erinnernden Vertiefung, zum Gruppenfoto zusammen.

Willkommene Abwechslung

Vizebürgermeister Hans-Gerd Pahl dankt den innogy-Vertretern Elisabeth Schlüter und Christoph Brombach für die Unterstützung. Die 40 Plätze, auf die der Workshop wegen der Pandemie begrenzt ist, waren schnell ausgebucht.

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Das Angebot ist attraktiv, alle dürfen ihr Skateboard mit nach Hause nehmen, außerdem gibt es Essen beim Griechen an der Tennishalle. Vor allem aber, so Pahl, sei es eine willkommene Abwechslung für die Kinder und Jugendlichen, nachdem sie viel Zeit zu Hause verbringen mussten.

Hilfe nur bei Bedarf

„Die Trainer haben uns das gut gezeigt“, sagt Luca. Wie Henry findet er es total gut, dass er sein eigenes Board zusammenschrauben durfte. Begeistert zeigt sich auch der 14 Jahre alte Niklas: „Wir bekommen das geschenkt.“ Zwei Tage dauert der Workshop, den Jonas Harkenes, Ruben Kroneberg und Mo Ebraim durchführen. Sie kommen von der Initiative skate-aid aus Münster, einer Stiftung der deutschen Skater-Legende Titus Dittmann.

Erst einmal auf dem Board stehen bleiben und rollen: Zum Eingewöhnen muss es ja nicht gleich ein schwieriger Trick sein.

Erst einmal auf dem Board stehen bleiben und rollen: Zum Eingewöhnen muss es ja nicht gleich ein schwieriger Trick sein.

Die Stiftung bringt den Sport in Gegenden, wo er sonst nicht üblich ist. „Wir bauen Skaterparks in Südafrika, Syrien oder Nepal“, schildert Harkenes. Doch damit ist noch nicht alles getan. Sie bringen auch Klamotten, Rollen, Achsen und Sportgeräte mit. Harkenes: „Wir sorgen dafür, dass das Angebot laufen kann.“ Ziel ist es, weltweit benachteiligten Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, zu einer besseren Zukunft zu verhelfen.

»Lernen muss nicht Scheiße sein«

Was in Kapstadt, Kabul und Bethlehem läuft, funktioniert auch in Eitorf. „Wir arbeiten nach den pädagogischen Grundsätzen von Titus aus seinem Buch »Lernen muss nicht Scheiße sein«“, erklärt Harkenes. „Besonders wichtig ist die intrinsische Motivation. Wir geben Hilfe, wenn sie sie brauchen.“ Ansonsten dürfen die Kinder und Jugendlichen ausprobieren.

Und danach geht es an die ersten einfachen Tricks.

Und danach geht es an die ersten einfachen Tricks.

Am ersten Tag versuchen sie nach dem Bauen erstmal, sauber zu rollen. Sie lernen, wie wichtig die Fußstellung ist, wie gelenkt, gebremst und beschleunigt wird. Außerdem geht es ums Material, weiche oder harte Rollen, wann Kugellager gewechselt werden müssen, wie hart die Achsen angezogen werden müssen. Und danach geht es an die ersten einfachen Tricks. Es muss ja vielleicht nicht gleich der Titus-Flip sein.

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