Wolfsriss in WindeckKleine Schafsherde in Dreisel womöglich von Wolf getötet

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Vermutlich hat ein Wolf in Windeck eine kleine Schafsherde gerissen (Symbolbild) 

Windeck – In der Nähe von Dreisel ist eine kleine Schafsherde getötet worden. „Mit größter anzunehmender Wahrscheinlichkeit“, so Wolfsberater Dietmar Birkhahn, handelt es sich um einen Fall von Wolfsriss.

Der Wolf schlug am frühen Sonntagmorgen zu. Daniel Schrapers, Mitjäger im betreffenden Revier, bekam die Nachricht von einer Hundehalterin, die die toten Tiere bei einem Spaziergang entdeckt hatte. Den Halter hat der Vorfall schwer getroffen. Er sei völlig aufgelöst gewesen, so Schrapers. Laut Birkhahn, der sich die Kadaver ansah und von jedem Tier zwei Proben entnahm, handelte es sich um Bretonische Zwergschafe (Ouessantschafe), eine bei Hobby-Schafhaltern besonders beliebte Rasse.

Wölfe töten im Übermaß

Dass alle sechs Tiere der Herde gerissen worden sind, aber nur der Schafbock zu einem großen Teil gefressen wurde, ist nicht ungewöhnlich. Experten nennen dieses Töten im Übermaß „Surplus Killing“. Es rühre daher, dass umherrennende Tiere immer wieder den Beutefangreflex des Wolfes auslösten.

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Alle sechs Tiere der Zwergschafherde hat der Wolf gerissen. Proben wurden zur Genuntersuchung eingereicht.

Ob die am Sonntag getöteten Schafe auf das Konto des auf der Leuscheid lebenden Wolfsrudels gehen oder der als sehr mobil geltende Rüde mit der Kennung „GW 1896m“ beteiligt war, ist noch ungewiss. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz lässt die entnommenen Proben im Labor für Wildtiergenetik des Senckenberg-Forschungsinstituts untersuchen. Das Ergebnis werde erst in vier bis sechs Wochen vorliegen, schätzt Birkhahn. „Es braucht seine Zeit, die haben gut zu tun.“

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Der Wolfsberater betonte im Gespräch mit der Zeitung, dass die Weide, auf der die Ouessantschafe standen, keinen Grundschutz, will heißen: keinen Elektrozaun, gehabt habe. Das sei schon bei sämtlichen Wolfsrissen in dieser Gegend der Fall gewesen.

Birkhahn verweist auf die Möglichkeit für Tierhalter, sich die Anschaffung eines solchen Schutzzauns zu 100 Prozent bezuschussen zu lassen. Schrapers merkte dazu an, dass sich die Weide bei Dreisel nur 150 Meter von den nächsten Häusern entfernt befinde und der Natursteig Sieg daran vorbeiführe. Ein Elektrozaun verursache außerdem viel Aufwand wegen der nötigen Batterie und Wartung.

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