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Fußball-MittelrheinligaHennef siegt und erhält Schützenhilfe aus Siegburg

Lesezeit 3 Minuten
Ole Lichter

Nur Augen für den Ball: Ole Lichter (links) vom FC Hennef 05.

Der FC Hennef 05 sendet im Duell mit Merten ein starkes Lebenszeichen im Abstiegskampf und freut sich über den Erfolg des Lokalrivalen in Endenich.

FC Hennef 05 – SSV Merten 1:0 (0:0). Wiedersehen macht nicht immer Freude. Wie bereits im Hinspiel (1:2) musste sich Bünyamin Kilic auch am Freitagabend seinem Ex-Verein geschlagen geben. „Das Ergebnis nervt gewaltig“, sagte der Trainer des Tabellenzweiten SSV Merten. „Zumal die halbe Liga heute auf uns geschaut hat. Aber jeder, der vor Ort war, wird bestätigen: Wir haben dem Gegner nichts geschenkt.“ Der frühere Spieler des FCH verwies auf ein „klares Chancenplus“ und den „Ausfall von sieben Stammkräften“ um sein Innenverteidiger-Duo Jerome Propheter (Bänderverletzung) und Eliot Albert (Rotsperre).

Im Hennefer Lager herrschte indes große Erleichterung. „Das war ein fettes Ausrufezeichen im Abstiegskampf“, sagte Sportchef Frank Fußhöller. „Und das ohne unseren Regisseur Nils Teixeira (Zerrung, Anm. d. Red.). Die Mannschaft lebt und hat heute alles rausgehauen.“ Nicht zuletzt U-19-Akteur Akeem Bouakran: Der Linksverteidiger ließ auf seiner Seite nichts anbrennen und setzte selbst immer wieder Akzente nach vorne. Interimstrainer Martin Gerards lobte die gesamte Mannschaft für eine „starke Willensleistung. Wer so viel Biss und Einsatz zeigt, hat sich die drei Punkte auch verdient.“

Kai Schusters

Kai Schusters (am Ball) vom FC Hennef 05 erzielt den goldenen Treffer gegen Merten.

Auch Ole Lichter riss seine Teamkollegen bei seinem Blitz-Comeback regelrecht mit. Für den entscheidenden Moment des Abends sorgte aber Kai Schusters: Nachdem der kurz zuvor eingewechselte Burak Mus am Mertener Keeper Pascal Geisler gescheitert war, markierte der Angreifer per Abstauber seinen achten Saisontreffer – 1:0 (66.). „Wir haben eiskalt zugeschlagen und hatten diesmal auch das nötige Quäntchen Glück“, so Gerards.

SSV Merten fordert vehement Elfmeter

Etwa kurz vor der Pause, als Keeper Luca Wilsing einen Schuss von Danny Simmo aus spitzem Winkel an den Pfosten lenkte. Zuvor hatten die Gäste nach einer Grätsche von Deniz Gönen gegen Maximilian Decker vehement Notbremse gefordert, doch die Pfeife des Referees blieb stumm (35.). Nach der Pause war es Pascal Köpp, der den Ball völlig frei stehend am Tor vorbeischoss. Wenig später schlug der FCH eiskalt zu.

FCH: Wilsing – Pflüger, Camara, Gönen, Bouakran – Bouchafrati (61. Mus), Rosic – Shala (61. Rznic), Lichter (90./+3 Harden), Schusters (75. Biniazz) – Pinchuk (77. Mahessa).


FV Endenich – Siegburger SV 04 0:2 (0:0). So sieht echte Nachbarschaftshilfe aus. Mit dem 2:0-Auswärtserfolg zementierte der SSV 04 nicht nur seinen dritten Platz, sondern sorgte auch für Jubel beim Lokalrivalen. Denn so beträgt der Vorsprung des FCH auf den Vorletzten FV Endenich komfortable fünf Punkte. „Klar drücken wir Hennef im Saisonendspurt die Daumen, schließlich wollen wir auch in der nächsten Saison ein echtes Derby haben“, sagte SSV-Trainer Alexander Otto. Er sprach hinterher von einem „wilden Spiel mit hoher Intensität. Man hat gemerkt, dass es für Endenich ums nackte Überleben geht. Aber meine Jungs haben sich gewehrt – und in den entscheidenden Momenten zugeschlagen.“

Siegburg 04 trifft in Unterzahl

In der 59. Minute war es Noah Tomson, der nach einer Faustabwehr von Keeper Malte Eisberg den „Rebound“ zur Siegburger Führung verwertete. Der FVE um die drei Ex-Siegburger Manuel Kabambi, Tariq-Emad Suleiman und Mehrschad Kardan in der Startelf stemmte sich zwar vehement gegen die drohende Niederlage, doch nicht zuletzt SSV-Keeper Michael Vogel hielt hinten die Null. Nachdem Hussein Hammouda Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels gesehen hatte (90.), krönte Ishak Adahchur ein tolles Solo mit dem Treffer zum 2:0-Endstand (90./+5).

SSV: Vogel – Athanasiadis (58. Zeddoug), Weingarten, Hammouda, Keil – Adahchur, Giulio Multari – Tomson (86. Zerrouk), Vinci (77. Idoguchi), Ezami (67. Ojesanmi) – Sai (74. Kuhbier).