Feuerwerksverbot zu SilvesterSiegburgs Bürgermeister reagiert auf Angriff aus Eitorf

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Das private Silvesterfeuerwerk in Siegburg soll nach den Vorstellungen von Bürgermeister Franz Huhn schon bald der Vergangenheit angehören.

Das private Silvesterfeuerwerk in Siegburg soll nach den Vorstellungen von Bürgermeister Franz Huhn schon bald der Vergangenheit angehören.

Siegburg/Eitorf – Der eine fürchtet um Klima und Umwelt, der andere um einen großen Arbeitgeber in seiner Gemeinde: Die Bürgermeister von Siegburg und Eitorf, Franz Huhn und Rüdiger Storch, liefern sich derzeit einen Disput um ein Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel. Huhn, Verfechter eines Verbots, reagiert auf einen Brief von Storch, in dem dieser Huhn Geschäftsschädigung des führenden deutschen Feuerwerksherstellers Weco in Eitorf vorgeworfen hatte. Huhns Vorstoß sei zudem ein „Angriff auf das natürliche Recht des Menschen auf kulturelle Entfaltung, wozu für mich auch das Abbrennen von Feuerwerk zählt“.

Beitrag zum Erhalt der Schöpfung ist wichtiger

Huhn verteidigt die Verbotsabsichten: „Insgesamt halte ich den Beitrag zum Erhalt der Schöpfung für wichtiger als ,geschäftsschädigende’ Resultate, die sich durch meine Forderung ergeben“, kontert er in einem Schreiben an den Amtskollegen und verweist auf die Belastung durch CO2 und Feinstaub sowie die Erderwärmung.

„Wir dürfen uns nicht mehr alles leisten, was wir uns leisten könnten“, argumentiert er; der Verzicht auf Böllereien zum Jahreswechsel und Feuerwerke trage „zur Bewusstseinsbildung unserer Verantwortung gegenüber der Schöpfung bei“. Die wirtschaftlichen Folgen für die Arbeitnehmer müssten „natürlich abgefedert werden“.

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Huhn führt ins Feld, die Feuerwerkskörper führten zu einer Belastung durch 4500 Tonnen Feinstaub, was 15,5 Prozent der jährlichen Pkw-Nutzung entspreche. Diese Zahlen nennt auch das Umweltbundesamt, bezieht die 15,5 Prozent auf den gesamten Straßenverkehr. Der Verband der pyrotechnischen Industrie weist die Zahlen als „utopisch“ zurück und kommt in einer Berechnung auf lediglich zehn Tonnen Feinstaub, die die Branche verursache.

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