Reaktion auf schwere UnfälleDie Bonner Straße wird zur Tempo-30-Zone

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Auf der Bonner Straße soll zwischen Beethovenstraße und Im Weidenbroich Tempo 30 eingeführt werden.

Auf der Bonner Straße soll zwischen Beethovenstraße und Im Weidenbroich Tempo 30 eingeführt werden.

  • Die Bonner Straße soll sicherer werden, da waren sich Verwaltung und Politik einig. Nur über den Weg dorthin gab es unterschiedliche Auffassungen.
  • In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtgestaltung und Planung setzten sich die Kommunalpolitiker mit ihren weitergehenden Forderungen durch.
  • Wir erklären, wo auf der Bonner Straße nur noch mit Tempo 30 gefahren werden darf.

Hennef – CDU-Sprecher Markus Kania hatte Tempo 30 für den Streckenabschnitt zwischen Beethovenstraße und Im Weidenbroich gefordert. Die meisten Fraktionen folgten ihm. Aus dem Rathaus war dagegen die Begrenzung nur für den Abschnitt bis zur Mittelstraße empfohlen worden. Als weiteres Element zur Erhöhung der Sicherheit sollen Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen geschaffen werden.

„Ein Modellversuch hat gezeigt, dass die Sicherheit nicht von der Verkehrsstärke oder der Stärke des Fußgängerquerverkehrs abhängt, sondern von der Ausgestaltung und Wahrnehmbarkeit des Fußgängerüberwegs“, hatte Verkehrsgutachter Arne Blase in der Sitzung vorgetragen.

Querungshilfe wird umgebaut

Die bisherige Querungshilfe an der Mittelstraße soll zum Zebrastreifen umgebaut werden. An der Beethovenstraße existiert eine Fußgängerampel. Weitere Zebrastreifen sollen an der Clara-Schumacher-Straße, am Rewe-Markt und am Kneippweg entstehen.

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Blase hatte in seiner Expertise zunächst die Möglichkeit weiterer Querungshilfen bewertet. Dabei kam er zu dem Schluss, dass auf der Bonner Straße zu wenig Platz dafür sei. Würden Mittelinseln in Mindestbreite geschaffen, müssten die ohnehin schon zu schmalen Gehwege verkleinert werden. Schleppkurven an den Einmündungen hätten zur Folge, dass die Querungshilfen weit weg von den Kreuzungen entstünden. Das verringere die Akzeptanz durch Fußgänger, weil sie nicht mehr in den bevorzugten Lauflinien lägen.

Arne Blase empfahl deshalb Fußgängerüberwege als Standard. Bürger hatten das in einer Petition bereits angeregt, nachdem es im Jahr 2017 mehrere Unfälle mit Schwerverletzten und einem Toten gegeben hatte. Im Jahr darauf war ein Kind von einem Bus überfahren und getötet worden.

Viele fahren zu schnell

Auch wenn die Ursachenforschung und die Bewertung der Unfallkommission ergeben hatten, dass die jetzt beschlossenen Maßnahmen diese Unfälle nicht verhindert hätten, bestand Handlungsbedarf. Zumal Geschwindigkeitsmessungen ergeben hatten, dass auf einer der wichtigsten Verkehrsadern zu bestimmten Zeiten zu schnell gefahren wird. Der Spitzenwert: ein Fahrer mit 99 Stundenkilometern in den Abendstunden.

Fußgängerüberwege hält Blase für ebenso sicher wie Ampeln, die empfohlenen Gestaltungskriterien müssten nur konsequent umgesetzt werden. Beschilderungen und Markierungen gehörten dazu, überfahrbare Inseln und „angerampte Teilaufpflasterungen“ in Asphaltbauweise. Das geht nicht überall, soll aber bei der geplanten Kanalsanierung im kommenden Jahr in Angriff genommen werden.

Der Ausschuss erteilte der Verwaltung einstimmig den Auftrag, die Planungen durch- und Tempo 30 in der erweiterten Version einzuführen. Außerdem soll sie prüfen, ob an bestimmten Stellen der Bürgersteig verbreitert werden kann, etwa durch Grundstückskäufe.

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