HennefRad-Demo für mehr Sicherheit an B8

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Die demonstrierenden Radfahrer absolvierten die Strecke zwischen Uckerath und Mendter Mark im Pulk.

Die demonstrierenden Radfahrer absolvierten die Strecke zwischen Uckerath und Mendter Mark im Pulk.

Hennef – „Wir mussten mindestens 40 Menschen absagen“, berichtete Mitveranstalterin Silvia Binot. Sie war beeindruckt von der Resonanz auf die Fahrrad-Demonstration für einen Geh- und Radweg an der Bundesstraße 8 zwischen Mendter Mark und Uckerath. Der Heimatverein Eichholz und die Ortsgruppe Hennef des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hatten dazu aufgerufen. ADFC-Sprecher Sigurd van Riesen hatte sie angemeldet und führte Buch über jeden einzelnen Teilnehmer. Bei 45 musste er Schluss machen – mehr waren unter Corona-Bedingungen nicht drin.

Am Pantaleon-Schmitz-Platz trafen sich die Demonstranten. Ordnungsamt und Polizei waren nicht nur mit Autos, sondern auch mit Fahrrädern gekommen, um die Rundfahrt zu begleiten und abzusichern. „Wir werden jedes Jahr hier demonstrieren, bis der Radweg fertig ist“, versprach van Riesen bei einer kleinen Auftaktkundgebung.

Schon in den 70er Jahren hatte es die ersten Diskussionen darum gegeben. Bei einer Online-Petition sind inzwischen 1001 Unterschriften zusammen gekommen. Die überreichten die Hennefer dem Landtagsabgeordneten Björn Franken (CDU).

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Dieser bedankte sich für das Engagement. Er steht schon länger im Kontakt mit dem Landesbetrieb Straßen NRW. „Wir haben es geschafft, auf den Schreibtisch des Bearbeiters zu kommen“, machte er den Radaktivisten Mut. „Es müssen Verhandlungen mit Grundstückseigentümern geführt werden, das kann sich hinziehen über Monate und Jahre“, nahm er aber auch die Hoffnung auf schnelle Umsetzung. Im Jahr 2022 wird es also wohl noch eine Demo geben.

Immerhin geht es bei dem geforderten Radweg um 37 Flurstücke. Für die Bürger ist das schwer nachzuvollziehen. „Ich will, dass der Radweg endlich auf den Weg gebracht wird“, sagte Birgit Schumacher. „Wir warten seit 35 Jahren auf diese Verbindung“, ergänzte Ursula Dinspel. „Es gibt keine Anbindung an Uckerath.“

Das schauten sich die Radler auf ihrem Demonstrationsweg genauer an. Zahlreiche Schilder am Straßenrand leuchteten ihnen entgegen. „Herzlich willkommen am Highway to Hell“, hieß es auf einem Transparent. Eine Familie grüßte winkend und hielt kurz vor Stotterheck sechs Schilder in die Höhe. „Radweg jetzt angstfrei“. Die Demonstranten klingelten und winkten ihnen zu. Im Mendter Industriegebiet drehten sie und kehrten über die B 8 zurück.

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Unterstützung war unter anderem aus Windeck gekommen. Dieter Zerbin und Johannes Zimmermann von der dortigen ADFC-Gruppe erinnerten daran, dass es in ihrer Kommune so gut wie keine Radwege gebe. „Wir haben ein starkes Bedürfnis nach solchen Demos“, meinten sie und luden die Teilnehmer zu ihren Aktionen ins Windecker Ländchen ein.

Auch in Hennef gibt es noch Lücken im Radwegenetz, im Sieg- und im Hanfbachtal etwa, bei Süchterscheid, hoch nach Happerschoß oder von Lauthausen nach Müschmühle und zwischen Kurscheid und Westerhausen.

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