Im Siebengebirge können auf der Kasseler Heide in Königswinter und am Dachsberg in Bad Honnef Windräder installiert werden.
StromversorgungCDU spricht von Meilenstein für die Windkraft in Bad Honnef

Ein Wanderweg führt zur Kasseler Heide in der Nähe von Heisterbacherrott.
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Mit dem Beschluss des Regionalrates ist es jetzt quasi amtlich: In Königswinter können auf einer Fläche von fast 17 Hektar Windkraftanlagen errichtet werden. Das betrifft – wie in der Vergangenheit und nicht nur im Kommunalwahlkampf heiß diskutiert – die Kasseler Heide zwischen Vinxel, Stieldorferhohn und Heisterbacherrott.
Für Bad Honnef stehen potenziell zwei Flächen von jeweils rund zwei Hektar zur Verfügung. Sie liegen im Wald am Dachsberg, östlich der Autobahn 3 Köln/Frankfurt. Auf diesen Arealen hat der Borkenkäferbefall zum Absterben der Fichten gesorgt („Kalamitätsflächen“).
Flächen für Windräder außerhalb des Naturschutzgebietes
Der Regionalrat hat in seiner jüngsten Sitzung den „Sachlichen Teilplan Erneubare Energien“ beschlossen. Damit „schaffen wir eine planungsrechtliche Grundlage für einen geordneten und gesicherten Ausbau der Windenergie in der Planungsregion Köln“, so Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk.
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„Mit der Erfüllung des bundes- und landesrechtlich vorgegebenen Flächenbeitragswerts leistet die Region Köln ihren Beitrag zur Energiewende und übernimmt Verantwortung für den Klimaschutz.“ In Bad Honnef hat die CDU den Beschluss begrüßt. Sie spricht von einem „Meilenstein für die Windkraft in Bad Honnef“.
Die Flächen, die außerhalb des Naturschutzgebietes Siebengebirge liegen, böten die Chance, bis zu drei Windenergieanlagen zu bauen, so der umweltpolitische Sprecher der Union, Stephan Schütte; er ist zugleich Vorsitzender des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS). Sie würden genug Strom liefern, um etwa 10.000 private Haushalte und damit mehr als die Hälfte aller Haushalte der Stadt Bad Honnef mit Strom zu versorgen.
Die Nutzung Erneuerbarer Energien spielt bisher in der Stadt kaum eine Rolle. So wurden 2020 nur 3,4 Prozent des Stromverbrauchs durch Erneuerbare produziert, vor allem durch Photovoltaik. Bundesweit liegt der Anteil laut Statistischem Bundesamt bei 57 Prozent an der Bruttostromerzeugung.
Der „Sachliche Teilplan Erneuerbare Energien“ könne für Bad Honnef ein „entscheidender Schritt in Richtung Klimaneutralität und Umweltschutz werden“, betonen in einer Pressemitteilung CDU-Parteichef Jonathan Grundwald und Fraktionsvorsitzende Elke Buttgereit.
In Königswinter muss sich zeigen, wie die neue schwarz-grüne Koalition im Rat der Stadt Königswinter mit dem Beschluss umgeht. Die Stadt Königswinter hat auf ihrer Homepage schon in der Vergangenheit betont, dass auch für den Fall einer Einbeziehung der Kasseler Heide nicht sicher sei, ob tatsächlich Anlagen realisiert würden.
„Zur weiteren Konkretisierung und Genehmigung müssten Planungsträger für Windenergieprojekte weitere Gutachten für eine Genehmigung durch den Rhein-Sieg-Kreis vorlegen.“ Nach ersten Potenzialanalysen interessierter Windenergie-Projektierer seien drei bis maximal vier Anlagen auf der Fläche möglich.
CDU Königswinter lehnt Standort Kasseler Heide ab
In ihrer am Freitag unterschriebenen Koalitionsvereinbarung haben CDU und Grüne zwar gemeinsam ein Bekenntnis zur Klimaneutralität für ganz Königswinter bis 2040 abgegeben. Speziell bei der Windkraft räumen sie allerdings Gegensätze ein. Den Standort Kasseler Heide lehne die CDU ab, von den Grünen werde er grundsätzlich als geeignet angesehen. Die CDU wolle auch Alternativen prüfen, die Grünen kurzfristig einen Projektierer beauftragen, um die notwendigen Fakten zu ermitteln.
In dem Papier heiß es aber auch: „Kommunal haben wir keine Planungshoheit.“ Die Partner wollten nach Abschluss des Regionalplanverfahrens das weitere Vorgehen „gemeinsam festlegen“.


