BUND-Klage wegen BurghofRhein-Sieg-Kreis: Gebäudesanierung braucht keine Befreiung

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Mitten im Naturschutzgebiet Siebengebirge liegt der Burghof. 

Königswinter – Der Rhein-Sieg-Kreis verzichtet beim plötzlich umstrittenen Projekt Burghof nach eigenen Angaben nicht komplett auf ein naturschutzrechtliches Beteiligungsverfahren, das BUND-Sprecher Achim Baumgartner angemahnt hatte.

Wie berichtet, hat der BUND NRW nach eigenen Angaben eine Partizipationserzwingungsklage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Er will, dass die Naturschutzverbände beteiligt werden. Der Burghof in Sichtweite von Schloss Drachenburg, den der Eigentümer Bernd Siebdrat sanieren und zum Gasthaus mit Ferienwohnungen ausbauen will, liegt im Naturschutzgebiet Siebengebirge.

Achim Baumgartner: „Absurd und abwegig“

Wie Kreissprecherin Rita Lorenz am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, sei „nur für die Maßnahmen das Benehmen der Stadt Königswinter gegenüber erteilt“ worden, „die keiner naturschutzrechtlichen Befreiung bedürfen“. Die Sanierung des Haupt- und der Nebengebäude sei im Rahmen der Wiederaufnahme der historischen Nutzung von der Unbedenklichkeitsklausel gedeckt und bedürfe somit keiner Befreiung.

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Gleichwohl seien bei der Sanierung die Auflagen des Artenschutzes zu beachten und umzusetzen. Dafür sei durch den Bauherren eigens ein Gutachten eines Diplom-Biologen erstellt worden.

„Alle übrigen Maßnahmen, die über die historische Nutzung hinausgehen, werden im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens behandelt. Hierüber ist der Naturschutzbeirat auch informiert und eingebunden“, so Lorenz weiter. Achim Baumgartner hatte es indes als „absurd und abwegig“ bezeichnet, auf Betriebs- und Baugenehmigungen für den Burghof von vor 30 Jahren zurückzugreifen.

Arbeiten wurden zunächst untersagt

Die Stadt Königswinter hatte am Dienstag BUND-Angaben bestätigt, wonach sie Arbeiten auf der Baustelle zunächst untersagt habe, weil „zusätzlich zu den Sicherungsarbeiten mit genehmigungspflichtigen Bauarbeiten begonnen wurde, ohne dass eine Baugenehmigung oder eine denkmalrechtliche Erlaubnis erteilt wurde“. Siebdrat hatte betont, dass er bisher nur Sicherungsmaßnahmen am Gebäude durchgeführt habe und sah keine grundsätzlichen Schwierigkeiten. Er arbeite eng mit dem Bauamt zusammen.

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